Der Rundwanderweg 60 von Wiesenburg (Mark) nach Görzke und zurück ist mit über 30 km recht lang und bedarf schon etwas Übung. Für Wanderanfänger gibt es wesentlich kürzere Strecken auf denen man den Fläming erkunden kann.
Den Weg von Wiesenburg nach Görzke über Neuehütten gibt es hier zum Nachlesen. Wer den ersten Teil des Rundwanderwegs bereits absolviert hat, kann sich in Görzke z.B. den Handwerkerhof anschauen und dort pausieren, denn rund 15 Kilometer Wanderung liegen vor dem Fläming-Wanderer.
Überquert man die Hauptstraße (B 107) in der Ortsmitte, so geht es schräg rechts gegenüber an der Kirche vorbei, Hier befindet man sich auf der Arensnester Straße, der man bis zu ihrem Ende folgt. Dort wird daraus ein Feldweg, der sich gefühlt endlos lang dahin zieht. Hierbei ist zu beachten, daß weit und breit nirgends mit Schatten zu rechnen ist. Also unbedingt, gerade bei strahlendem Sonnenschein, eine Kopfbedeckung aufsetzen und auch genügend zu trinken dabei haben. Das Stück durch die Felder ist recht eintönig. Lediglich ein ganz kleines Waldstück sorgt dann für eine Unterbrechung der Eintönigkeit.
Kurz hinter dem Waldstück geht es dann wieder mehrere Kilometer geradeaus durch die Felder. Zwar sind am Horizont die Flämingwälder zu sehen, doch bis dahin ist es ein ganz Stück zu laufen. Doch dann hat man es geschafft und den eintönigsten Abschnitt auf dem Rundwanderweg 60 hinter sich gelassen und taucht ein in den Wald.
Rund 2 km gehts jetzt durch den Wald, zumeist recht geradlinig, später dann mit ein paar kleinen Kurven versehen. Wenn der Wald sich dann lichtet, steht man plötzlich vor einer Handvoll Häuser: Arensnest ist erreicht. Das ist wirklich nur ein Nest und man kann darüber schmunzeln, daß die wenigen Häuser hier einen eigenen Ortsnamen haben. Und in dieser Einöde hier wohnen tatsächlich noch Menschen.
Der Wanderweg macht hier an einer Wegekreuzung, Straße kann man dazu nicht sagen, einen Knick nach rechts und schon hat man Arensnest wieder verlassen. Nun geht es an einer Grenze von Feld und Wald entlang: rechterhand ist Wald, linkerhand die Felder und der WanderweDerg grenzt beide voneinander ab. Immerhin rund 40 % der Strecke von Görzke nach Wiesenburg hat man nun bereits hinter sich gebracht und das restliche Stück des Rundwanderwegs 60 ist auf jeden Fall nicht mehr so eintönig.
Zuerst geht es wieder einige Zeit gerade aus, bevor der Wanderweg dann einen Knick nach links macht. Man läuft nun in einiger Entfernung parallel zu Arensnest. Dort findet man auch das auf dem Foto zu sehende Infoschild. Auch für diesen Teil des Rundwanderwegs 60 gilt, daß er top ausgeschildert ist und man unterwegs immer wieder auf Infotafeln trifft, die einen auf bestimmte Dinge hinweisen.
Der Wanderweg zieht sich hier ca. einen halben Kilometer noch an der Grenze zwischen Wald und Feld in einer Kurve entlang, bevor er dann leicht nach links abzweigt und man nochmal quer zwischen Felder entlang wandern muß. Aber es sind nur rund 500 Meter, dann hat man auch das hinter sich gebracht.
Und dann gehts wieder rein in ein Waldstück. Der Weg macht darin nochmal einen leichten Rechtsknick und nach ein paar hundert Metern gehts wieder raus und man sieht, Überraschung(!), wieder nur Felder. Doch auch die Zivilisation macht sich nun wieder bemerkbar, denn man nähert sich nun dem Ort Schlamau.
Nachdem man ca. 500-600 Meter durch die Felder gewandert ist, erreicht man die Ortsgrenze des genannten Ortes. Hier kann man nun bequem auf dem Fußweg entlang laufen und durchquert einmal den gesamten Ort entlang der Hauptstraße. Dabei sollte man auch ruhig mal nach links und rechts blicken, z.B. der Dorfkirche einen Blick zuwerfen oder auch die hier im Ort ausgestellten Kunstwerke betrachten. Schlamau liegt nämlich auch am Internationalen Kunstwanderweg.
Kurz vor dem Ortsende biegt man links ab und verlässt den Ort. Nun taucht man ein in den Flämingwald und ganz genau genommen in die Schlamauer Rummel. Das ist ein eiszeitliches Gebilde, das sich hier einen Weg durch die sich auftürmenden Hügel gebahnt hat. Der Fläming ist durchsetzt mit zahlreichen solcher Rummeln.
Zuvor kommt man noch, direkt beim Verlassen von Schlamau an einem der Kunstwerke des Internationalen Kunstwanderwegs vorbei. Also Augen offen halten!
In der Rummel geht es zeitweise mal etwas steiler bergan, auch wenn der erfahrene Alpenwanderer jetzt vermutlich vor Lachen am Boden liegt. Ist damit natürlich nicht zu vergleichen, aber für den Fläming an sich ist es hier halt steil. Gemächlich bergan geht es hier in einigen langgestreckten Kurven quer durch den Wald.
Die Vögel zwitschern, es knackt manchmal im Unterholz und ansonsten kann man hier die Stille richtig genießen. Wer sich hier übrigens fragt wie es auf dieser Etappe mit dem Aufeinandertreffen mit anderen Wanderern aussieht: Fehlanzeige. Man hat in der Regel die Strecke für sich alleine.
Hat man die Schlamauer Rummel hinter sich gelassen, lichtet sich der Wald und man tritt aus ihm heraus. Hier ist das nächste Kunstwerk des Internationalen Kunstwanderwegs zu sehen.
Auch die Zivilisation hat den Wanderer nun wieder erreicht, denn schon ist Wiesenburg zu sehen, zuerst der am Ortsrand stehende Wasserbehälter. Geradeaus gehts nun in den Ort hinein. Man folgt nun der Ausschilderung zum Schloss, daß man bereits zu Beginn der Wanderung in Wiesenburg passiert hat. Hier gäbe es, sofern man Hunger und Durst verspürt, in der Gaststätte neben dem Schloss die Möglichkeit sich nach der anstrengenden Wanderung zu stärken.
Ansonsten führt der Weg wieder durch den Schlosspark hindurch. Dieses Mal bleibt man aber direkt im Schlosspark, der Weg führt recht geradeaus durch ihn hindurch und so hat man noch ein kleines Stück Wald vor sich, das ebenfalls zum Schlosspark gehört. Am Ende des Waldstücks sieht man dann bereits die Oberleitung der Eisenbahnstrecke, biegt dann nach rechts ab und steht ca. 100 Meter weiter direkt vor dem Bahnhofsgebäude.
Der Weg ist auf dem ersten Drittel sicher etwas eintönig, bietet aber danach doch das eine oder andere Wanderhighlight. Verpflegung sollte man auf jeden Fall dabei haben. Die Zahl der Bänke unterwegs ist recht übersichtlich, wenn man eine sieht also ruhig nutzen um zu verschnaufen. Auf jeden Fall lernt man auch auf diesem Weg die Vielfältigkeit des Flämings kennen.