Die Altmark, und speziell auch die Gegend um Tangerhütte, ist nun nicht gerade als Wanderparadies verschrien. Dennoch (oder gerade deswegen?) hab ich mich aufgemacht und bin 18 Kilometer gewandert. Und ich sag mal so: es war nicht die falscheste Entscheidung.
Mit dem Zug ging es bis Demker. Der gleichnamige Haltepunkt liegt außerhalb des Ortes. Ein Fußweg führt schnurgerade neben der Straße entlang die ca. 1,5 Kilometer bis zum Ortseingang. Danach gehts erstmal die Straße geradeaus entlang durch den Ort. Kurz vor dem Ortsausgang biegt man dann nach links ab und verlässt so den Ort, vorbei an einem landwirtschaftlichen Betrieb.
Es geht über eine Brücke über einen kleinen Bach hinweg. Die Straße ist hier noch asphaltiert und ab und an kommt auch mal ein Auto entlang, aber eher selten.
Nach einigen Windungen gelangt man dann in ein Waldstück. Hier biegt man dann rechts in den Wald ab und geht dabei um eine Schranke herum, die Autofahrer davon abhalten soll in den Wald reinzufahren. Wanderer dürfen da also beruhigt drumherum gehen. Der Wanderweg führt jetzt quer durch das Waldgebiet, erst geradeaus, dann immer dann biegt man irgendwann links ab und kurz danach gleich wieder rechts. Ab und an, aber nur selten, findet man auch ein Hinweisschild, das in Richtung Bahnhof zeigt. Daher ist zum Beispiel eine App wie Komoot gut, mit der man sich die Route aufs Smartphone laden kann. Hat gut geklappt bei mir.
Danach schlängelt sich der Weg relativ geradeaus ein ganzen Stück quer durch den Wald. Irgendwann gehts nochmal nach links und kurz darauf nach rechts und dann ist man schon bald wieder aus dem Wald raus. Die Wahrscheinlichkeit da wen auf der Strecke zu treffen ist übrigens relativ gering, eigentlich nahe Null.
Hat man das Waldgebiet verlassen, sind links und rechts Felder zu sehen und auch die ersten Anzeichen von Zivilisation: auf beiden Seiten sieht man, teils noch weiter entfernt, eine Straße auf einen Ort zulaufen. Man läuft nun auf dem Feldweg weiter, bis man an die rechts befindliche Straße gelangt. Die überquert man und läuft auf dem auf der anderen Seite befindlichen Radweg weiter bis zum Ortseingang von Weißewarte. Auf dem anschließenden Fußweg läuft man bis zur Mitte des Ortes um dann rechts abzubiegen. Und schon steht man vor dem regional recht bekannten Wildpark Weißewarte.
Am Wildpark vorbei geht es durch ein Feld, an dessen Ende der Wanderweg nach rechts führt. So gelangt man dann direkt an die Tanger. Die Tanger ist ein kleiner Fluß, der sich hier in landschaftlich reizvoller Umgebung sacht dahinschlängelt. Wenn man ihn erreicht, macht der Weg nach links weg und so geht man dann entlang des Flusses weiter auf dem Weg nach Tangerhütte.
Nach einiger Zeit geht es links zurück in den Wald und wer sich nicht ganz sicher ist ob des schmalen recht versteckten Weges: alles richtig. Einfach da durchschlängeln, der Weg wird schon bald etwas weiter. So geht man jetzt wieder quer durch ein Waldstück, wo die Chance wen zu treffen auch recht gering ist. Irgendwann muß man dann rechts abbiegen, geht weiter durch den Wald und läuft jetzt sozusagen parallel zur Tanger, aber halt einen Kilometer oder so von ihr entfernt. Der Wanderweg trifft dann irgendwann auf einen anderen breiten Weg, der wohl auch von Autos teilweise befahren wird. Hier gehts dann wieder nach links und so kommt man irgendwann an eine Straße. Die führt, wenn man ihr nach rechts folgt, direkt nach Tangerhütte. Wir gehen aber geradeaus über die Straße und gelangen so nach wenigen hundert Metern in den kleinen Ort Briest.
Briest ist wirklich sehr klein: drei Häuser, vier Spitzbuben und der Polizist klaut auch noch – wie wir hier zu sagen pflegen. 😉 Aber ganz unscheinbar ist das Dorf hier dennoch nicht. Die Häuser sind recht gepflegt und am Ortsrand befindet sich ein ganz besonderes Grundstück. Dort nämlich steht das Herren der Familie von Bismarck-Schönhausen. Ja, das ist der Teil der Familie Bismarck von der der eiserne Kanzler Otto von Bismarck-Schönhausen abstammt. Die Familie kümmert sich nun wieder um das Grundstück, das Herrenhaus wurde saniert und auch die anderen Gebäude und das Grundstück selbst werden Stück für Stück wieder in Schuß gebracht. Sollte man sich ruhig mal anschauen, bevor man weiter wandert.
Der Wanderweg führt dann um den Dorfteich herum, bis man hinter dem Gut der Familie von Bismarck-Schönhausen wieder hervorkommt. Da macht der Weg dann links in den Wald hinein. Hier gehts dann querfeldein (oder heißt das querwaldein?) für ca. 1,5 Kilometer. Wenn dann irgendwann linkerhand eine Betonmauer auftaucht, ist man endgültig wieder in der Zivilisation angelangt. Die heißt in dem Fall Tangerhütte und der Wanderweg endet an der Straße, die man vorhin, kurz bevor man nach Briest reinging, bereits einmal überquerte. Jetzt einfach links abbiegen und an der nächsten Kreuzung wieder nach rechts und dann kommt man direkt am Bahnhof Tangerhütte an. Wer möchte, und das ist wirklich zu empfehlen, schaut sich vorher aber noch den Stadtpark Tangerhütte an, denn der ist wirklich einen Besuch wert.
Für die 18 Kilometer lange Strecke sollte man ca. 3-4 h einplanen, je nachdem wie schnell man wandert. Höhentechnisch sind keine Hürden zu bewältigen, es ist alles flaches Land. Landschaftlich ist die Strecke dennoch reizvoll. Auf jeden Fall sollte man sich etwas zu trinken mitnehmen, eventuell auch einen kleinen Imbiss.