Frühlingszeit ist Wanderzeit und eine der schönsten Wanderregionen Deutschlands dürfte wohl der Fläming sein. Der Rundwanderweg 71 führt von Wiesenburg (Mark) über Medewitz und Medewitzerhütten zurück nach Wiesenburg (Mark). Ein Abstecher nach Jeserig war bei dieser Wanderung auch noch dabei. Ausnahmsweise entsprach die Wanderung nicht zu 100 % dem Rundwanderweg und erstmals gab es auch nasse Füße, dazu aber später mehr.
Start der Wanderung ist am Bahnhof Wiesenburg (Mark). Der liegt etwas außerhalb von Wiesenburg und ist alle zwei Stunden mit der RE-Linie 7 aus Richtung Berlin oder Dessau zu erreichen. Ansonsten befinden sich im Bereich des Bahnhofs auch ein paar Parkplätze.
Vom Bahnhof aus geht es zuerst vor zur Straße und dann wird der Bahnübergang überquert. Auf dem Fahrradweg geht es nun einige Meter gerade aus bis zu einem Kreisverkehr. Den überquert man und taucht direkt gegenüber ein in den Flämingwald. Genau genommen ist man hier in der Brandtsheide, einem wunderschönen Fleckchen Erde.
Fast schnurgeradeaus führt der breite Waldweg und kaum ist man ein paar Schritte gegangen verstummen die Geräusche der Zivilisation und man hört nur noch Vogelzwitschern und ab und an ein Rascheln im Unterholz. Die Brandtsheide ist übrigens die Heimat von zwei seltener Tierarten, die es etwas exklusiver mögen: der Mittelspecht und der Schwarzstorch. Beide kann man mit etwas Glück hier erblicken. Zumindest kann man an manchen der Bäume entsprechende Löcher sehen, die wohl von einem Specht stammen dürften. Auf diesem Teil der Wanderung überwiegen übrigens Laubbäume, was sich später immer mal wieder ändern wird.
Nach ca. einem Kilometer biegt man links ab. Der Weg führt dann vorbei an einer Schonung, die auch eingezäunt ist, vermutlich damit die jungen Bäumen nicht von Tieren beschädigt werden. Der Weg ist an dieser Stelle etwas schmaler als der bis gelaufene Weg, dafür läuft man jetzt eher auf einem mit Gras und Moos bewachsenen Weg, während der vorherige Weg ein breiter Erdweg war, der teilweise auch Furchen von den Fahrzeugen der Waldarbeiter aufwies.
Der Weg führt, nach einer kleinen Kurve, schnurgeradeaus und leicht bergan. Am Ende der Schonung teilt sich der Weg nach links und rechts, wobei man hier dann rechts abbiegen muß. Dann geht es erstmal eine ganze Weile wieder geradeaus durch den Wald. Der eigentliche Rundwanderweg 71 führt dann irgendwann wieder nach rechts, doch wer sich die Dorfkirche in Jeserig anschauen möchte, der geht stattdessen geradeaus weiter. Irgendwann kommt man an ein Feld. Hier biegt man links ab, überquert dann irgendwann einen Graben, geht dann wieder an einem Feldrand entlang bis man auf einen Weg stößt. Hier geht man dann nach links und geradeaus bis zur Straße. Wenn man selbige überquert befindet man sich direkt auf dem Weg nach Jeserig. Die Dorfkirche ist nicht zu verfehlen, man muß die Straße im Ort einfach nur immer geradeaus entlang laufen. Die Jeseriger sind übrigens sehr freundliche Menschen, die grüßen auch vorbeikommende fremde Wanderer.
Zurück geht es dann auf dem gleichen Weg. Zuerst bis zur Straße, dann über diese hinweg, an dem Feld vorbei und geradeaus rein in den Wald. Hier trifft man dann nach einigen hundert Metern wieder auf den Rundwanderweg 71, ist jetzt also wieder auf der ursprünglichen Route. Nun geht es noch ein Stück geradeaus bis zu einer Waldwegkreuzung.
Da biegt man links ab und gelangt nun in das Naturschutzgebiet Spring. Hier kann es sogar zu einer sonst sehr seltenen Begegnung mit der Gattung Wanderer kommen, denn wie fast überall im Fläming trifft man hier nur sehr selten auf andere Wanderer. Das ist bei dieser schönen Gegend eigentlich total unverständlich.
Der Wanderweg durch das Naturschutzgebiet Spring geht auch wieder recht entspannt geradeaus, hat aber einige kleine Höhen und Tiefen drin, die etwas Abwechslung mit sich bringen. Auch den Verlauf eines Baches links vom Wanderweg kann man hier gut mitverfolgen.
Und mittendrin stößt man dann plötzlich wieder auf Zivilisation. Zuerst sieht man eine Staustufe des Baches und wenn man da dran vorbei ist geht der Wanderweg nach links etwas bergan und dort trifft man dann auf ein paar Häuser. Dieser Flecken heißt ebenso wie das Naturschutzgebiet Spring. Der Wanderweg macht direkt vor dem ersten Haus einen Knick nach rechts und schon nach wenigen Metern geradeaus geht es wieder raus aus Spring und rein in die wunderschöne Natur des Flämings. Erst kurz geradeaus, biegt der Rundwanderweg 71 dann nach rechts ab. Ca. ein Drittel der Wegstrecke hat man jetzt übrigens hinter sich.
Vorbei geht es an einem Feld und nach einigen Metern taucht man wieder in den Wald ein, der sich zu großen Teilen als Nadelwald präsentiert. Der breite Waldweg weißt zahlreiche Furchen von Fahrzeugen der Forstwirtschaft auf, lässt sich aber trotzdem gut laufen. Der Weg wird irgendwann etwas schmaler und plötzlich zeigt die Komoot-Karte etwas anderes an als der Wegweiser. Letzterer Zeigt nach rechts, die Karte nach links. Das Ergebnis: man sollte sich eher an den Wegweiser halten. Da ich der Karte folgte stand ich dann an einen knapp einen Meter breiten Bach. Da hieß es dann Schuhe ausziehen, durchwaten, danach Füße reinigen und weiter wandern. Wenn man dann dem Bachlauf folgt, kommt man dann nach einer weiten Kurve wieder auf den Wanderweg 71, wo man dann rechts abbiegen muß. Ab jetzt verläuft der Waldweg relativ geradlinig, mit nur wenigen Kurven. Was auf dem Streckenabschnitt fehlt, das fiel hier auf, ist die eine oder andere Bank zum Ausruhen.
Das Stück durch den Wald zieht sich hier an der Stelle ganz schön und bietet relativ wenig Abwechslung. Irgendwann kommt man dann an eine größere Wegkreuzung und hat auch wieder Zivilisation erreicht, denn rechterhand sieht man Mauern. Dort war mal ein Tanklager oder sowas in der Art. Der Rundwanderweg 71 geht nun nach links und steuert geradewegs auf Medewitz zu. Schon bald erreicht man linkerhand die ersten Häuser und dann ist auch schon der Bahnübergang neben dem Bahnhof Medewitz erreicht. Ein paar Meter hinter dem Bahnübergang, wenn man geradeaus weitergeht, ist eine Bushaltestelle mit Wartehäuschen und Bank. Eine ideale Gelegenheit für eine Pause. Über die Hälfte der Wanderstrecke sind inzwischen geschafft.
Der Rundwanderweg selbst biegt direkt hinter dem Bahnübergang in Medewitz rechts ab und führt am Bahnhofsgebäude vorbei, das inzwischen privat genutzt wird. Rechterhand sind nun die Bahngleise, vorbei am Stellwerk und einem linkerhand befindlichen Sägewerk, geht es weiter geradeaus und dann macht der Weg einen Knick nach links und dann gleich wieder nach rechts. Medewitz hat man nun hinter sich gelassen und rechts hat man nun ein kleines Wäldchen neben sich, während links ein großes Feld entlangführt.
Nach einigen hundert Metern biegt der Weg nach links ab und hier ist dann auch die erste Bank direkt am Wanderweg zu finden. Der Blick, wenn man dort Platz nimmt, geht dann über Felder hinüber nach Medewitzerhütten.
Dem Weg, der jetzt zwischen zwei Feldern entlang führt, folgt man jetzt für ca. einen halben Kilometer. Dann gelangt man direkt nach Medewitzerhütten. Hier überquert man die den kleinen Ort durchquerende Straße und folgt dann der hinter der Hauptstraße entlangführenden Konsumstraße. Quer durch eine sehr gepflegte Wohnsiedlung führt diese Straße und dennoch herrscht hier eine friedliche Stille.
Am Ende der Straße schwenkt der Rundwanderweg auf den Reetzer Weg ein, den man aber am Ortsende wieder verlässt und nach rechts in den Ort wieder abbiegt. Aber schon nach wenigen Metern biegt man wieder links ab geht ein kleines Stück geradeaus und biegt dann wieder in den Wald ein. Der Weg geht hier immer mal wieder leicht bergan, bergab, aber eigentlich nur schnurgeradeaus. Das Stück zieht sich hier ca. 2 Kilometer durch den Wald hin, die rechterhand des Waldes verlaufende Eisenbahnstrecke wie auch die Straße nach Wiesenburg bekommt man hier nicht mit. Es ist einfach nur still. Und immer wieder fällt auf wie gut die Wanderwege ausgeschildert sind. Regelmäßig finden sich größere oder kleinere Wegweise oder das Logo des jeweiligen Wanderwegs ist an einem Baum angebracht. Wirklich verlaufen geht im Fläming echt nicht.
Irgendwann kommt man dann an eine große Waldwegkreuzung. Hier biegt man rechts an und wieder gehts nun einfach nur geradeaus durch den Wald, bis dann eine Brücke auftaucht. Auf selbiger überquert die Eisenbahnstrecke von Dessau über Wiesenburg nach Berlin den Wanderweg. Der Rundwanderweg 71 führt nun unter der Brücke hindurch, vorbei an einer Schonung und einige hundert Meter später wieder an eine Waldwegkreuzuung. Hier ist es das zweite Mal, daß es eine Sitzgelegenheit entlang des Rundwanderweges gibt. Wer mag kann hier also nochmal eine Pause einlegen, denn bis Wiesenburg zurück sind es noch ein paar Kilometer.
Der Wanderweg 71 führt jetzt parallel zur Bahnstrecke entlang, aber in einem entsprechend großen Abstand und getrennt durch den Wald. Ca. 2 Kilometer ist dieser Abschnitt lang, der uns dem Ziel Wiesenburg ganz nahe bringt. Irgendwann, die Eisenbahnstrecke hat einen Bogen gemacht und man läuft theoretisch geradeaus drauf zu, macht der Wanderweg einen Rechtsknick und führt nochmal einen knappen Kilometer gen Osten.
Hier stößt er auf den Beginn des Rundwanderwegs 71. Man geht nun nach links und steht direkt wieder an der Straße mit dem Kreisverkehr. Einmal noch die Straße überqueren, geradeaus auf den Bahnübergang zulaufen, selbigen überqueren und schon ist man nach etwas mehr als 18 Kilometern wieder in Wiesenburg.
Die Strecke hat zwar wenig besondere Highlights zu bieten, wer aber einfach mal raus in die Natur will, ist hier garantiert nicht verkehrt. Etwas zu essen und zu trinken sollte man aber ruhig dabei haben. Besondere Anforderungen hat der Rundwanderweg 71 ansonsten nicht.