Irgendwie klingt Merseburg alles andere als ein Ort den man mal gesehen haben sollte. Aus DDR-Zeiten verbindet man den Ort eher mit Industrie, aber sicher nicht mit Tourismus. Dabei hat Merseburg in dieser Hinsicht einiges zu bieten.
Oberhalb der Saale gelegen befinden sich im Stadtzentrum das Schloss Merseburg und der Merseburger Dom. Es dürfte wohl eines der wenigen Schlösser in Deutschland sein, daß Sitz einer Landkreisverwaltung ist. Ein weiterer Teil des Schlosses wird von der Kreismusikschule genutzt, ein anderer vom Kulturhistorischen Museum. Der Schlosshof ist frei zugänglich.
Die dreiflügelige Schlossanlage entstand im 17. Jahrhundert und wurde später noch umgebaut. Der vierte Flügel gehört zum direkt angrenzenden Merseburger Dom.
Und da ist das schon das nächste Touristenziel, der Merseburger Dom. Der ist rund 1000 Jahre alt, aber nicht mehr in der ursprünglichen romanischen Form vorhanden. Da er eher ein Museum ist, muß man dafür Eintritt bezahlen an der Kasse des Schloßmuseums. In der Fürstengruft des Doms befindet sich seit 1654 das Erbbegräbnis der wettinischen Sekundogenitur Sachsen-Merseburg, ein Zweig des Fürstenhauses Wettin, das große Teile des heutigen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen über viele Jahrhunderte beherrschte.
Direkt vor dem Schloss befindet sich der Schlossgarten und der Abschluss des Schlossgartens wird durch den Schlossgartensalon gebildet. Das zweistöckige Gebäude diente als Theatersaal, temporär auch als Ständehaus des Provinzialständetags der Regierungsbezirks Merseburg der preußischen Provinz Sachsen.
Unterhalb des Ensembles von Schloss und Dom befindet sich ein Fußweg, der direkt an der Saale entlang entführt.
Wenn man den Fußweg weiter geht, kommt man zur Neumarktbrücke. Überquert man diese und biegt danach gleich rechts ab auf einen kleinen Fußweg, kommt man an den Dom-Schloß-Blick. Da hat man einen schönen Blick über die Saale und die Neumarktbrücke und im Hintergrund zwischen den Bäumen ragen die Türme vom Dom und vom Schloss hervor. Der Weg dahin ist ausgeschildert.
Auch mal etwas ganz anderes ist die Ruine der Kirche St. Sixti, die bereits seit dem Dreißigjährigen Krieg so rumsteht und an der seitdem nicht weitergebaut wurde. Der Kirchenruine fehlt als wichtigstes Merkmal das Dach. Der Kirchturm wurde später zum Wasserturm umfunktioniert.
Interessant sind auch Teile der Innenstadt wo noch zahlreiche alte Gebäude zu sehen sind, die sicher viel über die Geschichte der Stadt erzählen könnten. Ein kleiner Stadtbummel kann sich hier übrigens durchaus lohnen. Für einen Tagesausflug ist Merseburg also durchaus ein geeignetes Ziel, denn zu sehen bekommt man hier jede Menge.