Sie ist nicht nur die westlichste deutsche Großstadt, sie ist auch eine der ältesten deutschen Städte: Aachen. In letzter Zeit hört man von dieser Stadt eher mal wenn es um den insolventen Fußballverein geht, ansonsten fällt einem zu der Stadt höchstens noch der regelmäßig verliehene Karlspreis ein.
Und noch etwas verbindet man mit Aachen: Karl den Großen. Der fränkische König und römische Kaiser hatte hier seine Pfalz. Seine Stiftskirche ist bis heute nach zahlreichen Erweiterungsbauten als Hoher Dom zu Aachen immer noch erhalten. Wohin man auch tritt, irgendwie trifft man in Aachen überall auf Karl den Großen.
Neben dem Aachener Dom hat die Stadt aber einiges mehr zu bieten. Direkt im Stadtzentrum befindet sich der Elisenbrunnen mit dem dahinter liegenden Elisengarten, der für sein schwefelhaltiges Wasser bekannt ist. Hier findet man mehrere Tafeln auf den mehr oder weniger berühmte Leute ihrer Zeit verzeichnet sind, die den Elisenbrunnen schon mal aufgesucht haben. Hier befindet sich auch die Tourist-Information, wo man sich mit Stadtplänen und Infos zur Stadt und den städtischen Veranstaltungen informieren kann.
Aachen ist mit seinen 260.000 Einwohnern jetzt nicht so groß wie Hamburg oder Berlin, aber die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kann man dennoch bequem zu Fuß erreichen. Wem das nicht zusagt, der kann sich vor Ort auch Fahrräder ausleihen. Gleich neben dem Elisenbrunnen gibt es z.B. eine Verleihstation für Fahrräder von Call a Bike, dem Service der Deutschen Bahn. So wie ich das sah, handelte es sich sogar um E-Bikes. Entsprechende Ladestationen sah ich übrigens gleich mehrmals in der Stadt, die orangen Säulen sind recht leicht zu erkennen.
Geht man hinter dem Elisengarten rechts die Straße „Büchel“ entlang, kommt man zum Markt. Der Marktplatz ist recht groß und beherbergt neben einem Brunnen auch das Rathaus der Stadt. Im Erdgeschoss desselbigen tagt nicht nur der Stadtrat von Aachen, hier befinden sich auch mehrere historische Räume, die als Museum genutzt werden. Kann man sich durchaus mal anschauen, sollte man aber im Rahmen eines Kombitickets machen, denn ansonsten zahlt man 5 € Eintritt, was ich für das doch recht wenige was geboten wird als zuviel erachte.
Gleich gegenüber vom Rathaus ist die Pontstraße, die sowas wie das Kneipenviertel von Aachen darstellt. Abends ist hier viel los in all den zahlreichen Gaststätten, Bars usw. unbedingt zu empfehlen ist der Besuch bei dem kleinen libanesischen Imbiss AKL in der Pontstraße. Immer voll, dennoch kommt das Essen schnell und ist wirklich sehr lecker.
Besuchenswert ist auch die Oppenhoffallee, die erst vor wenigen Jahren umgebaut wurde und in deren Mitte man nun gemütlich flanieren kann. Links und rechts befinden sich schöne Häuser aus der Gründerzeit, wirklich sehenswert und abseits der üblichen Touristenzone gelegen. Nicht weit davon entfernt findet man die Herz Jesu-Kirche wenn man sich dann entlang des Bürgerparks Moltkebahnhof wieder in Richtung Hauptbahnhof wendet, wird man irgendwann auf zwei Gebäude treffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das eine ist ein großer Bunkerbau aus dem letzten Jahrhundert, der jetzt als Discothek genutzt wird. Gleich daneben steht eine kleine Burganlage, die ehemalige Frankenburg. Sie wird gerade von einem Bürgerverein saniert und soll dann 2014 wieder eröffnet werden. Sollte man sich unbedingt mal anschauen was bürgerschaftliches Engagement zu leisten in der Lage ist. Auch dieses Kleinod liegt abseits der Touristenpfade und ist daher eher unbekannt.
Alles in allem sollte man sich bei einem Besuch von Aachen ruhig so um die 1,5 – 2 Tage Zeit nehmen. Möchte man auch die diversen Museen besuchen, eventuell auch etwas länger.
Für meine Reise nach Aachen hat mir HRS freundlicherweise zwei Übernachtungen in einem Hotel spendiert und die Deutsche Bahn legte noch einen Gutschein für die Fahrkarte obendrauf. Recht herzlichen Dank dafür. Meine Meinung über die Stadt hat das nicht beeinflusst.
Schöner Kurztrip duech Aachen.
Grüße Andy