Eine Hoteleröffnungsfeier führte mich nach Hamburg und da ich am Abreisetag noch Zeit hatte, wurde gleich noch ein Museumsbesuch eingeplant. Das Speicherstadtmuseum Hamburg befindet sich, wie könnte es anders sein, inmitten der berühmten Speicherstadt. Die Speicherstadt ist ein Gebäudeensemble am Hamburger Hafen, das Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts entstand. im Zweiten Weltkrieg wurden einige der Gebäude ganz bzw. sehr stark zerstört, doch wurde vieles danach wieder aufgebaut.
So präsentiert sich die Speicherstadt heute architektonisch in weiten Teilen so, wie sie auch vor 100 Jahren aussah.
Das Speicherstadtmuseum ist eine Außenstelle des Museums der Arbeit, Hamburg.
Thematischer Schwerpunkt ist die Lagerung, Kontrolle, Bemusterung und Veredelung der hier in der Speicherstadt gelagerten Güter wie Tee, Kaffee, Kakao oder Kautschuk. Dabei ist das Museum selbst in einem der alten Lagerhäuser untergebracht und lässt so am Originalschauplatz diese vergangene Zeit lebendig werden. Einen wichtigen Teil der Ausstellung nimmt auch die Baugeschichte der Speicherstadt ein, die von der „Hannoverschen Schule“ geprägt ist.
Das Museum befindet sich im Erdgeschoß des Lagerhauses, ist aber dennoch nur über ein paar Treppenstufen zu erreichen. Für Rollstuhlfahrer könnte das problematisch sein. Im Inneren des Museums ist aber alles eben und gut zugänglich. Alle Ausstellungsstücke sind entsprechend beschildert, sodaß man weiß was man da vor sich sieht. Obwohl der Raum des Museums nicht so gigantisch ist, ist es doch problemlos möglich sich drinnen eine gute Stunde aufzuhalten ohne sich dabei zu langweilen. Es gibt allerhand interessante Ausstellungsstücke und die Begleittexte dazu sind teilweise äußerst umfangreich. Übrigens musste ich erst nach Hamburg reisen um zu erfahren, daß das Melitta Filterpapier in Dresden entwickelt wurde.
Vieles was dort präsentiert wurde, war für mich totales Neuland. So habe ich gelernt, was der Sinn eines Freihafens war, was das mit dem Zoll zu tun hat usw. Der Bildungswert des Speicherstadtmuseums ist doch sehr hoch, da man hier doch sehr tiefgründig auf ein sehr spezielles Thema eingeht.
Wer sich die Speicherstadt in Hamburg eh ansieht, sollte dem Speicherstadtmuseum unbedingt einen Besuch abstatten und wird sicher nicht enttäuscht werden. Der Eingang in der Straße „Am Sandtorkai 36“ ist etwas versteckt, also bissel auf den Stopper achten, der dort steht. Sonst läuft man schnell mal dran vorbei.
Das Museum bietet zudem verschiedene Themenführungen an und außerdem werden regelmäßig Krimilesungen im Museum angeboten.
Öffnungszeiten Speicherstadtmuseum Hamburg:
Mo–Fr 10–17 Uhr
Sa/So u. Feiertage 10–18 Uhr
November—März: Di–So 10–17 Uhr
Eintrittspreise Speicherstadtmuseum Hamburg:
EINZELBESUCHER
Erwachsense: 3,90 Euro
Ermäßigt: 2,50 Euro
Schüler: 2,– Euro
Kinder unter 6 Jahren frei
Fotografieren ist im Speicherstadtmuseum übrigens ausdrücklich erlaubt. Lediglich ein Exponat darf nicht fotografiert werden, ist aber entsprechend gekennzeichnet.