Im Jerichower Land liegt Leitzkau. Das kleine Dorf gehört zu Gommern, war aber im Mittelalter durchaus einmal wichtig. Grund dafür ist das heutige Schloss Leitzkau, daß ursprünglich ein Kloster war und einige Zeit sogar Sitz des aus Brandenburg vertriebenen Bischofs.
Später wurde das aufgelassene Kloster an die Familie von Münchhausen verkauft, jedoch nicht an den Zweig dem der bekannte Lügenbaron angehörte. Aus dem Kloster wurde durch verschiedene An- und Umbauten ein Schloss.
Fährt man heute auf der B 184 mit dem Auto aus Richtung Magdeburg kommend in Richtung Zerbst, sieht man das am Ortsrand gelegene Schloss mit seinem Turm schon weitem. Im Schloss Leitzkau hat heutzutage die Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt ihren Sitz, die mehrere Objekte betreut. Das Schloss Leitzkau wird gemeinsam mit einem Förderverein gepflegt und der Öffentlichkeit erhalten. Weite Teile der Schlossanlage wurden bereits saniert, demnächst soll auch das Gebäude an der Nordseite saniert werden. Lediglich das an der Ostseite im zweiten Weltkrieg zerstörte Schloss wird nicht wieder aufgebaut.
Das heutige Schloss Leitzkau besteht aus mehreren Gebäuden. Zum einen Schloss Neuhaus, wo sich auch die Verwaltung der Stiftung befindet, und dann noch Schloss Hobeck. Das 1945 zerstörte Gebäude hieß Schloss Althaus. Desweiteren existiert noch die Basilika, die in dieser Form noch aus der Klosterzeit stammt.
Wer heute nach Leitzkau kommt, findet eine, für den kleinen Ort, recht große Schlossanlage vor. Der Schlosshof und auch die Basilika sind immer Ort verschiedener Veranstaltungen. Während der Öffnungszeiten ist zudem eine Ausstellung über das Schloss und seine bauliche Entwicklung zu besichtigen, die sich im Erdgeschoss von Schloss Neuhaus befindet.
Weitere Räume befinden sich in Schloss Hobeck, die jedoch in der Regel nur bei Veranstaltungen oder während einer Führung durch die Schlossanlage besichtigt werden können. So kann in den dort angesiedelten Räumlichkeiten auch standesamtlich geheiratet werden, was auch von Brautpaaren außerhalb des regionalen Umfeldes gerne genutzt wird.
Für die Besichtigung von Schlosshof, Basilika und der Ausstellung in Schloss Neuhaus sollte man ca.30-45 Minuten einplanen. Wer an einer Führung teilnimmt, sollte dafür ca. 90 Minuten mitbringen. Regelmäßig finden in Schloss Leitzkau auch Veranstaltungen wie ein Töpfermarkt oder Schauspielaufführungen statt.
Schlosshof, Basilika und die Ausstellung in Schloss Neuhaus haben ganzjährig Mo – Fr von 8- 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet. Zwischen März und November zusätzlich an den Wochenenden von 10 – 16 Uhr. Führungen werden durch den Förderkreis Kultur und Denkmalpflege Leitzkau e.V. von März bis Oktober jeweils sonntags um 14 Uhr angeboten.
Wer in der Gegend unterwegs ist, der sollte hier ruhig mal anhalten und die alten Gemäuer besichtigen, es lohnt sich auf jeden Fall.
An dieser Stelle auch nochmals ein DANKESCHÖN an die Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt und den Förderkreis Kultur und Denkmalpflege Leitzkau e.V., die mich im Rahmen einer umfassenden Führung durch die Schlossanlage über das Schloss und seine Geschichte informierten.