Malchow? Inselstadt? Nie gehört. So dürfte es wohl vielen gehen. Dabei ist dieses Kleinod an der Mecklenburgischen Seenplatte wirklich einen Ausflug wert. Bei meiner Bereisung der Mecklenburgischen Südbahn machte ich eine Pause in diesem Örtchen.
Malchow liegt nicht weit von Waren (Müritz) entfernt. Der Beiname Inselstadt rührt daher, weil ein Teil des Ortes auf einer Insel im Malchower See liegt, die auf der einen Seite über eine sehr interessante Drehbrücke, auf der anderen durch einen langen Damm mit dem Festland verbunden ist. Man kommt also trockenen Fußes auf diese kleine Insel. Der gesamte Ort Malchow ist natürlich um einiges größer, nur ein Teil des Ortes liegt auf dieser Insel.
Kommt man mit der Bahn an, steigt man am Haltepunkt „Inselstadt Malchow“ aus. Der Weg von dort für vorbei an ein paar Einkaufsmärkten. Geht man dann die Güstrower Straße bis zu ihrem Ende entlang und biegt dann links ab, steht man kurz darauf vor der Drehbrücke. Schon auf dem Weg dahin bemerkt man die Ruhe und Beschaulichkeit im Ort. Die alten Häuser schmiegen sich eng aneinander und es fällt hier schon positiv auf, daß es in Malchow noch viele kleine Einzelhändler gibt, die nicht zu irgendwelchen Ketten gehören. Das erlebt man auch immer weniger.
Ich hatte Glück und konnte die Drehbrücke in Betrieb erleben. Sie ist grundsätzlich für Schiffe immer geschlossen, sodaß man als Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer die meiste Zeit immer drüber kann. Geöffnet wird sie nur, wenn Schiffe dort durch wollen. So ein Vorgang mit öffnen und schließen dauert durchaus auch mal zehn Minuten. Zeit sollte man also mitbringen.
Die Insel selbst ist nicht groß, dafür sehr heimelig. Von der Insel aus gelangt man über einen langen Damm auf die andere Seite des Festlands. Dort befindet sich ein ehemaliges Kloster, das jetzt ein Museum beherbergt. Auch liegen dort die Fahrgastschiffe vor Anker, wenn sie nicht im Einsatz sind. Die Abfahrt der Fahrgastschiffe erfolgt aber von der anderen Seite aus, also da wo ich hergekommen bin. Dort sind die Anlegeplätze ab denen man über den Malchower See und die anderen umliegenden Seen schippern kann.
Auch gastronomisch gibt es in Malchow einiges an Restaurants und Cafés, häufig auch mit direktem Blick aufs Wasser, sodaß man dabei herrlich entspannen kann. Wer abschalten möchte, raus aus dem Alltag für ein paar Stunden und mal etwas sehen möchte, was noch nicht jeder kennt und gesehen hat, der ist in der Inselstadt Malchow richtig. Und auch die Anreise mit der Bahn ist möglich, sodaß der Kurztrip auch umweltfreundlich absolviert werden kann. Wer genug Zeit mitbringt, kann auch für ein paar Stunden mit einem der Schiffe auf Fahrt über die umliegenden Seen gehen. Und natürlich bietet sich die Region auch gut für Wanderungen an, egal ob zu Fuß oder mit dem Rad. Malchow ist auch dafür ein lohnenswertes Ziel.