Wenn ich von Magdeburg aus mit dem Auto nach Berlin oder Potsdam fahre und viel Zeit habe, dann nutze ich die viel schönere B1 anstelle der A2. Auf einer dieser Fahrten entdeckte ich, aus Magdeburg kommend, am Ortseingang von Brandenburg auf der linken Seite das Industriemuseum Brandenburg.
Dieses entstand um den letzten in Westeuropa befindlichen Siemens-Martin-Ofen vor der Verschrottung zu retten. Die Stadt Brandenburg war bis zur Wende ein wichtiger Standort der Schwerindustrie. Das Stahl- und Walzwerk hat hier zahlreiche Arbeitsplätze gesichert. Hier waren in Hochzeiten bis zu 10.000 Menschen beschäftigt.
Der letzte von 12 Siemens-Martin-Öfen, in denen der Stahl geschmolzen wurde, kann hier im Museum besichtigt werden. Das Museum selbst befindet sich in einer großen Halle. Kostenlose Parkplätze stehen direkt davor zur Verfügung.
Im Eingangsbereich wird man erst einmal von einem alten PKW begrüßt, die auch mal in Brandenburg gebaut wurden.
Die Kasse befindet sich oben. Dort beginnen auch die Führungen, die man unbedingt mitmachen sollte, denn da erfährt man sehr viel über die einstige Arbeitsweise, technische Daten und die eine oder andere persönliche Geschichte. Man kann sich aber sonst auch so umschauen, alles anfassen usw. Das ist auch das Schöne hier: es ist ein Museum zum anfassen, nichts wo „berühren verboten“ dransteht. Das dürfte auch gerade für Kinder sehr schön sein.
Familienfreundlich sind auch die Eintrittspreise ins Industriemuseum.
Erwachsene zahlen 4 Euro, Kinder und Studenten 2 Euro. Einen Audioguide kann man für 2 Euro ausleihen. Wer an einer Führung teilnehmen möchte, zahlt 6 Euro (Erwachsene) bzw. 3 Euro (Kinder und Studenten), natürlich inkl. dem normalen Eintrittspreis, nicht zusätzlich.
Die Führung dauert ca. 1,5 Stunden. Man sollte insgesamt ca. 2 Stunden Zeit für den Museumsbesuch einplanen.
Das Industriemuseum hat montags geschlossen, sonst aber immer geöffnet. Die Öffnungszeiten sind von 10 – 17 Uhr, zwischen November bis Februar nur 10 – 16 Uhr.
Da sich der Museumsbereich komplett innerhalb der Werkhalle befindet, ist ein Besuch des Industriemuseums auch eine ideale Schlechtwettervariante.