Verlässt man den Hauptbahnhof in Gotha, so sieht man gleich gegenüber die große Straßenbahnhaltestelle. Neben drei innerstädtischen Linien verkehrt hier noch eine weitere Linie, die als Thüringerwaldbahn bekannte Linie 4.
Die Linie 4 stellt eine Überlandstraßenbahn dar, verkehrt sie doch nicht nur innerhalb Gothas, sondern verbindet die Ortschaften Leinatal, Waltershausen, Friedrichroda und Tabarz mit Gotha. Dabei durchfährt sie nicht nur die Ortschaften, sondern auch endlose Felder und Waldabschnitte. Der Begriff Waldbahn ist zumindest auf dem letzten Abschnitt zwischen Waltershausen und Tabarz durchaus ernst zu nehmen. Hier gehts es nämlich tatsächlich richtig durch Wald. Teils fährt man auch direkt neben einer Eisenbahnstrecke her und da kann es dann auch mal vorkommen, daß die Straßenbahn den Personenzug nebenan überholt.
Wer mit der Thüringerwaldbahn fährt, fährt nicht nur einfach mit einer Überlandstraßenbahn. Er nutzt zugleich ein 85 Jahre altes Verkehrsmittel, daß ihn zahlreichen touristischen Ausflugszielen ein ganzes Stück näher bringt. Unterwegs kann man aussteigen und einen Teil des Thüringer Waldes erwandern, sich in Waltershausen die barocke Stadtkirche und das Fachwerkrathaus anschauen, in Friedrichroda im Waldbad schwimmen oder die Marienglashöhle besichtigen. Von Tabarz aus kann man zum Inselsberg wandern und die 1000 Meter lange Sommerrodelbahn besuchen.
Für die 21,7 Kilometer lange Strecke von Gotha Hauptbahnhof nach Tabarz benötigt der Triebwagen eine knappe Stunde, hat dabei unterwegs aber noch mehrere Aufenthalte um auf der eingleisigen Strecke mit anderen Zügen zu kreuzen.
Mit der Thüringerwaldbahn hat der Ausflügler eine umweltfreundliche Möglichkeit das umland von Gotha zu erkunden und sich seinem Ausflugsziel in freier Natur mal auf andere Art und Weise zu näher: mit der Straßenbahn.