Hört man den Namen Glashütte, denkt man wohl eher an den Ort in Sachsen wo teure Uhren in Handarbeit hergestellt werden. Doch es gibt auch in der Mark Brandenburg einen derartigen Ort, wo früher Glas produziert wurde. Seit einiger Zeit hat sich das Dorf zu einem Museumsdorf entwickelt und so kann man dort heute das Leben in früheren Zeiten nachvollziehen.
Das Dorf erreicht man mit der Eisenbahn nur bedingt. Aussteigen muß man dafür in Klasdorf und ein ca. drei Kilometer langer Wanderweg (ganz flach!) führt auf einem ehemaligen Bahndamm direkt in das Museumsdorf Glashütte. Die Bahnstrecke wurde nur für den Güterverkehr genutzt und nach der Schließung der Glashütte 1980 abgebaut. Noch bis in die 60er Jahre wurde der Güterverkehr mit Pferden abgewickelt. Verlaufen kann man sich eigentlich nicht, die Strecke führt die meiste Zeit direkt geradeaus.
Die Hauptattraktion im Museumsdorf ist sicherlich die alte Glashütte selbst. Hier und in einem Nebengebäude findet sich eine interessante Ausstellung zur Geschichte des Ortes und der hier angesiedelten Glasindustrie.
Außerdem gibt es hier eine Schauwerkstatt und so kann man dort Glasmachern bei ihrer Arbeit zuschauen. Übrigens sehr interessant und alles andere als eine leichte Tätigkeit. Drumherum in den anderen Gebäuden finden sich diverse kleine Läden mit Glaskunst und anderen regionalen Produkten.
Am Ladegleis ist eine kleine Weinbar, wo auch handgemachte Hausschuhe verkauft werden. Wer möchte kann bei schönem Wetter seinen Wein oder einen Kaffee auf der Ladefläche eines Eisenbahnwaggons trinken. Ein paar Gebäude weiter gibt es selbstgefertigte Textilien.
Für Naschkatzen dürfte die Schokoladenmanufaktur wohl von großem Interesse sein und in einer gemütlichen Gaststätte mit großem Freisitz lässt sich entspannt speisen, bevor man dann gleich gegenüber im alten Konsum lokale Produkte für daheim erwirbt. In mehreren Häusern des Dorfes gibt es zudem die Möglichkeit zu übernachten, wobei die Fremdenzimmer wohl recht gebucht sein müssen, denn häufig sah ich das Schild „belegt“ an der Tür.
Auch sehr schön: der Autoverkehr hält sich hier in Grenzen, da kann man auf der kleinen Durchgangsstraße auch gefahrlos laufen. Und auch ansonsten ist es hier im Museumsdorf Glashütte recht ruhig, denn das Dorf ist von Wald und Feldern umgeben. Ideal also um mal etwas auszuspannen, egal ob für wenige Stunden oder gleich ein paar Tage.
Die Öffnungszeiten im Museumsdorf sind etwas umfangreicher und auch von der Jahreszeit abhängig. Eines ist aber immer gleich: Montag ist Ruhetag. Die anderen Öffnungszeiten entnimmt man am besten der Webseite.
Als Tagesbesucher sollte man hier durchaus mehrere Stunden Zeit einplanen, denn es gibt genügend zu sehen und Hektik ist hier absolut fehl am Platze. Für Autofahrer gibt es am Ortsrand kostenpflichtige Parkplätze, im Ort ist überall Parkverbot.