Hamburg hat mehr zu bieten als nur Landungsbrücken, HSV und Reeperbahn. Eine dieser Attraktionen ist das Miniaturwunderland im Speicherviertel der Hansestadt. Auf über 1.300 qm Modellfläche, werden verschiedene Gegenden aus Deutschland, der Schweiz, Österreich, Skandinavien, Amerika und aus Hamburg selbst dargestellt. Doch längst nicht ist damit das Ziel erreicht. Rund 1.000 qm sollen noch hinzukommen und den Besucher nach Italien, Frankreich, England und Afrika entführen.
Wer das Miniaturwunderland besuchen möchte, der sollte Zeit mitbringen. Es gibt hier so viel zu sehen und eigentlich könnte man hier mehrere Tage am Stück verbringen und würde dennoch immer wieder neue Details entdecken. Das ist gleichzeitig aber auch ein Nachteil, denn durch die dadurch aufbauschende Reizüberflutung nimmt man vieles gegen Ende gar nicht mehr richtig wahr. Es sind so viele einzelne faszinierende Details zu entdecken, da geht manches unter.
Nichtsdestotrotz ist wohl jeder begeistert, der einmal dort war. Es ist schon sehr beeindruckend plötzlich vor den Schweizer Alpen zu stehen oder die nach Originalplänen nachgebaute Bühne von DJ Bobo mit unzähligen Fans davor zu begutachten. Oder vielleicht doch lieber einer Sprengung in einem Eisenerzbergwerk zuschauen oder wie ein Flugzeug vom Flughafen Knuffingen aus startet? Alles kein Problem, sondern hier wirklich zu erleben.
Die rund 300 Mitarbeiter im Miniaturwunderland haben hier alles so detailliert nachgebaut, daß es eine wahre Freude ist. Barockgärten kann man hier ebenso sehen, wie ein Ritterturnier bei einem Mittelalterfest, sich oben ohne sonnende junge Frauen und achtlos ins Wasser geworfener Müll. Ja, auch solche Dinge werden nachgestellt, sind sie in unserer Welt doch leider Realität.
Realität ist auch etwas anderes, die Beliebtheit des Miniaturwunderlands. Über 11 Millionen Menschen waren bereits hier, darunter auch zahlreiche Prominente. Davon zeugen zahlreiche Fotos im Eingangsbereich.
Untergebracht ist die große Modellbahnausstellung in einem der Speichergebäude im Speicherviertel. Trotzdem diese Gebäude nicht gerade klein sind, ist es doch teilweise etwas eng an einigen Stellen, wenn viel los ist. Und das ist es recht häufig. Immerhin ist die Anlage schon jetzt die größte Modellbahnanlage der Welt und wächst immer weiter.
Schön auch: man kann mitmachen. An verschiedenen Stellen sind Knöpfe, die bei Betätigung verschiedene Dinge aktivieren. Dann spuckt der Feuerschlucker Feuer, setzt die Sprengung im Eisenerzbergwerk mit lautem Getöse ein und einiges mehr. Kleine Trittstufen vor der Anlage ermöglichen es auch den Kindern alles zu sehen ohne dabei ständig von Mama oder Papa hochgehoben werden zu müssen.
Das Miniaturwunderland bietet daher die Möglichkeit sich online vorab seinen Eintritt zu reservieren, um so einer langen Warteschlange vorzubeugen. Das empfiehlt sich nicht nur für Gruppen sondern auch für Einzelpersonen. Wer kann sollte den Besuch nicht gerade in die Ferienzeit oder auf ein Wochenende legen. Auch kann es durchaus sinnvoll sein, schon ganz früh zu den ersten zu gehören, da ist es dann noch nicht ganz so voll.
Wer Hunger oder Durst verspürt, der kann direkt im Miniaturwunderland auch diese Gelüste stillen. Das sogar zu sehr fairen Preisen, und das nicht nur für Hamburger Verhältnisse. Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, kann an einer der regelmäßig stattfindenden Führungen teilnehmen und so einen Blick hinter die Kulissen wagen. Da erfährt man dann, daß auch Stuhlbeine oder Cocktailstrohhalme im Modellbau durchaus ihre Verwendung finden.
Das Miniaturwunderland ist übrigens barrierefrei und kann somit auch von Rollstuhlfahrern besichtigt werden.
Die Eintrittspreise sind für das was man geboten bekommt angemessen. Erwachsene zahlen 20 €, Kinder unter 1 Meter Größe gar nichts und ansonsten bis einschließlich 16 Jahren 12,50 Euro. Senioren ab 65 müssen nur 17 € bezahlen. Schüler (über 16) und Studenten legen ebenfalls 17 € auf den Tisch für eine Eintrittskarte. Auch für Arbeitslose und Hartz IV-Empfänger gibt es Ermäßigungen.
Fotos dürfen jederzeit gemacht werden. Wer seine Jacke nicht die ganze Zeit mitschleppen möchte, kann sie an der Garderobe abgeben.
Für die Anreise empfiehlt es sich mit der Buslinie 6 ab Hauptbahnhof bis zur Station „Auf dem Sande“ zu fahren, von dort aus sind es rund 50 Meter. Ansonsten sind auch die U-Bahnstationen „Baumwall“ und „Messberg“ fußläufig in wenigen Minuten erreichbar.
Öffnungszeiten im Miniaturwunderland Hamburg:
Montags von 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Dienstags von 9:30 Uhr bis 21:00 Uhr
Mittwochs von 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Donnerstags von 9:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Freitags von 9:30 Uhr bis 19:00 Uhr
Samstags von 8:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Sonn- und Feiertags von 8:30 Uhr bis 20:00 Uhr
Das sind nur die Mindestöffnungszeiten, häufig hat die Ausstellung auch länger geöffnet, wie man hier schön nachschauen kann.
Alles in allem ist das Miniaturwunderland Hamburg wirklich eine Reise wert und irgendwie kenne ich niemanden, der dort war und nicht mit Begeisterung davon sprach.