Wer von Magdeburg auf dem Weg in Richtung Dessau ist, der kommt an Zerbst vorbei. Erstmalig Erwähnung fand eine dort befindliche Ortschaft zu Beginn des 11. Jahrhunderts. Im Mittelalter war Zerbst Heimat der Zerbster Linie des Fürstenhauses von Anhalt. Das Adelsgeschlecht wurde bekannt durch die Dessauer Linie, deren bekanntester Vertreter Leopold von Anhalt-Dessau war, der militärische Lehrmeister Friedrichs des Großen.
Doch auch die Zerbster Linie des Fürstenhauses konnte einmal Berühmtheit erlangen. 1729 wurde die Prinzessin Sophie Auguste Friederike in Stettin geboren, verlebte die Jahre 1742 – 1744 dann in Zerbst. Bekannt wurde sie nach ihrer Heirat mit dem russischen Thronfolger Großfürst Peter Fjodorowitsch, als sie ihn 1762 als Zaren absetzen und ermorden ließ und als Kaiserin Katharina II. von da an Russland alleine regierte.
Seit 2010 erinnert in Zerbst im Schloßpark ein Denkmal an die Kaiserin aus der Zerbster Fürstenfamilie.
Zerbst wurde im April 1945 durch einen Luftangriff stark zerstört. Viele Gebäude wurden dabei so zerstört, daß ein Wiederaufbau nicht möglich war. Noch heute gibt es drei große Ruinen in der Stadt. Die wohl bedeutendste davon ist der Ostflügel des Zerbster Schlosses. Die anderen Teil des großen Schlosses existieren nicht mehr. Ein Förderverein bemüht sich den Ostflügel des Schlosses zu retten.
Eines der schönsten erhaltenen Gebäude ist die im Schlosspark befindliche barocke Stadthalle. Sie kann sicherlich auch heute noch verdeutlichen welche Schönheit das einstige Schloss verkörpert haben muß.
Wer sich einmal in der Gegend um Zerbst befindet, sollte ruhig einmal einen Abstecher in die kleine Stadt machen und sich davon überzeugen, wie schön es hier in Teilen der Stadt auch heute immer noch ist.