Nordöstlich von Berlin liegt das Barnimer Land mit der Schorfheide. Und dort gibt es nicht nur einiges zu sehen, z.B. das Kloster Chorin und das Schiffshebewerk Niederfinow, sondern man kann dort auch herrlich wandern.
Start der Wanderung ist am Bahnhof Chorin, wo der Regionalexpress von Berlin nach Stralsund hält. Verlässt man den Bahnhof, geht es gleich rechts eine Straße in den Ort hinein.
Nach ca. 100 Metern kommt man an die Hauptstraße des Ortes und biegt hier rechts ab. Schon nach wenigen Metern biegt man links ab um gleich danach wieder rechts abzubiegen. So geht man nun an der Dorfkirche vorbei, die sich rechterhand befindet. An einer kleinen Wegekreuzung biegt man nun links ab und kommt so schon wieder aus Chorin hinaus. Nach wenigen Metern teilt sich der Weg und man hält sich rechts. Hier befindet man sich auf dem Klostersteig. Die letzten Häuser von Chorin liegen nun rechts und man bewegt sich in ein Waldstück hinein. Nach einigen Metern kommt man an eine Weggabelung und hält sich links. Der teils etwas schmale Weg hat ein leichtes auf und ab und mit einigen kleinen Kurven geht es letztlich in einer langgestreckten leichten Rechtskurve durch den Wald.
Irgendwann gelangt man dann an eine Straße, auf die man nach links abbiegt und der man dann kurz folgt. Rechts sieht man oben ein paar Häuser stehen, die zu einem Hotel gehören. Doch schon kurz danach biegt man rechts ab und folgt dem Wanderweg. Der führt jetzt nahe des Ufers vom Amtsee vorbei. Nach ein paar hundert Metern taucht dann rechts das Kloster Chorin auf. Das sollte man sich ruhig mal etwas genauer anschauen und wer mag kann im Klostercafé auch gleich eine Stärkung zu sich nehmen.
Hinter dem Kloster überquert man die dort verlaufende Straße, biegt nach links ab und nach wenigen Metern geht es dann nach rechts auf den Wanderweg. Hier hat man schon wieder die Zivilisation verlassen und es geht leicht bergauf. Quer durch den Wald geht es jetzt auf einem mit Feldsteinen gepflasterten Weg. Nach ca. 2 km gelangt man an eine größere Wegekreuzung. Der Wegweiser geradeaus zeigt nach Niederfinow, doch soll das nicht der genutzte Weg sein. Rechts geht noch ein Weg ab, ein weiterer links und einer halblinks. Der letzte in der Aufzählung ist der richtige, also den Grenzstein rechts liegen lassen und tiefer rein in den Wald. Was dieses Fleckchen Erde mit dem Fläming gemeinsam hat, ist die Abgeschiedenheit und die Tatsache, daß man hier nur ganz selten auf andere Menschen trifft. Eine gute Gelegenheit den Gedanken freien Lauf zu lassen.
Der Weg schlängelt sich jetzt ca. einen Kilometer durch den Wald und führt dabei in das Naturschutzgebiet Plagefenn hinein. Rechterhand wird hier ein Teich passiert, der über und über von Algen bedeckt ist und so ein recht unheimliches Bild liefert. Ob da gleich irgendein uralter Saurier aus den Tiefen auftaucht? Hier wird die Natur sich selbst überlassen und das ist auch wirklich gut so. So kann sich Flora und Fauna in Ruhe entwickeln und wir Menschen können miterleben wie es früher überall war, als unsereins noch nicht mit brachialer Gewalt sich alles zu Eigen machte.
Vorbei an diesem Teich, der von einem Bach gespeist wird (oder der Bach von dem Teich?) kommt man dann wieder an eine Wegkreuzung. Hier macht der Weg einen Knick nach rechts und wenige Meter später biegt man wieder rechts ab und kommt so dann nochmal an dem Teich vorbei, dieses Mal von der anderen Uferseite. Der Weg schlängelt sich jetzt ca. 2,5 km quer durch das Naturschutzgebiet und manchmal kann man sich durchaus fragen wann man hier wohl gefunden werden würde, wenn einem hier etwas zustoßen würde.
Und während man so dahin läuft, kommt man stellenweise auf Wegen entlang, die derart zugewachsen sind, daß man denken kann hier wäre man falsch. Ist man aber nicht, nur hier draußen sagen sich nicht mal mehr Fuchs und Hase „Gute Nacht“ weil die den Weg hierher gar nicht finden, geschweige denn irgendein Wanderer verirrt sich hier lang. Dabei verpasst man aber zwischendurch immer wieder interessante Ausblicke wenn man hier nicht entlangkommt.
So kommt man auch an zwei Teichen vorbei, wobei der eine, der größere, sich eher versteckt hält, der andere aber gut sichtbar ist und auch hier kommen einem wieder die Urwaldgedanken, wie man sicher anhand des Fotos gut nachvollziehen kann. Eigentlich möchte man hier einfach nur verweilen und dieses schöne Stück Natur auf sich wirken lassen. Nur ab und an knackt etwas im Unterholz oder der Wind sorgt für ein Rauschen in den Baumkronen. Ansonsten herrscht hier einfach nur Stille.
Die Stille sollte man auch genießen, denn wenn man hier an diesem Teich (oder ist es doch ein Moor?) vorbei ist, gehts nur noch ca. 200 Meter geradeaus, dann biegt man rechts ab und schon sieht man wieder Häuser. Eben noch im tiefsten Urwald, jetzt schon wieder in der Zivilisation.
Nun sind die ersten Häuser von Liepe erreicht. An denen geht man vorbei und biegt nach ca. 300 Metern links auf die Choriner Straße ab, deren Verlauf man in Richtung Ortsmitte folgt. Nach ca. 500 Metern macht die Straße einen Knick nach links, der Wanderweg geht aber rechterhand weiter. Hier steht übrigens eine Holzbank, eine ideale Gelegenheit eine Pause zu machen und das bisher Erlebte nochmal in Ruhe auf sich wirken zu lassen.
Nach ca. 150 Metern kommt man wieder an eine Straße und damit auch an das andere Ortsende bzw. eines davon. Die Straße überquert man und folgt nun der von dieser Straße links abgehenden Straße. Die führt in einer Kurve direkt nach Niederfinow und schon nach wenigen hundert Metern ist der Ortseingang erreicht. Ein großes Schild weist auch gleich darauf hin, was das wichtigste Etwas hier im Ort ist: das Schiffshebewerk. Wobei, es sind ja inzwischen sogar zwei Schiffshebewerke, allerdings ist das neue Schiffshebewerk noch im Bau.
Verlaufen kann man sich nun nicht mehr, die Straße führt durch den Ort und unter dem neuen Schiffshebewerk hindurch. Dann steht man auch schon einige Meter später vor dem alten Schiffshebewerk. Wenn man mit der Besichtigung desselbigen fertig ist, geht von der Straße aus nach links über das Gelände mit den ganzen Imbissbuden und dem Infogebäude zum Schiffshebewerk. Man folgt nun dem Weg der am Oderberger Gewässer entlang verläuft für einige hundert Meter. Dann biegt man einmal rechts ab, nach ca. 50 Metern noch einmal links und läuft jetzt parallel zum alten Finowkanal. Hier kommt man dann an eine kleine Schleuse und da sieht man die Unterschiede in den Dimensionen zwischen Schleuse und den Schiffshebewerken erst richtig. Die Schleuse wird mit einem Weg überbrückt, sodaß man nun auf die andere Seite des Finowkanals gelangt. Der Weg führt nun nochmal ca. 150 Meter nach Osten, bevor dort ein weiterer Ausläufer des Finowkanals überbrückt wird.
Von nun an gehts in entgegengesetzter Richtung weiter und ja, im Vergleich zum bisherigen Teil der Wanderung ist es nun recht eintönig. Der Weg führt an einem Feld vorbei und der Finowkanal, an dessen Seite man entlangwandert, ist nur zu erahnen, liegt doch ein schmaler Deich dazwischen. Nach ca. 300 Metern biegt man links ab und wenige Meter später gehts rechts weiter. Der Weg dort ist aber nur zu erahnen, praktisch läuft man auf dem Rand eines riesigen Feldes entlang. Nach ca. 400 Metern über die Felder nähert sich der Weg wieder dem Deich an und ist hier wieder als so etwas zu erkennen. Jetzt wirds wirklich eintönig, denn es geht die nächsten mehr als zwei Kilometer nur noch schnurgeradeaus: links das riesige Feld, rechts der Deich hinter dem der alte Finowkanal entlang verläuft. Beim Blick zurück sieht das so aus wie auf dem Foto.
Wenn man dieses Stück geschafft hat, wird es aber nochmal interessant. Die Ortschaft Niederfinow taucht auf und man kommt dann auch ganz nah an den Finowkanal ran und hat einen schönen Blick zur Dorfkirche auf der anderen Uferseite. Das sieht herrlich idyllisch aus.
Der alte Finowkanal macht dann einen Rechtsknick und auch die Wanderung geht dann rechts auf einer Straße namens „Atomill“ weiter, was auch immer dieser Straßenname zu bedeuten hat. Rund 300 Meter noch, dann ist man in Niederfinow und kommt an eine Hauptstraße quer durch den Ort, die übrigens zum Schiffshebewerk führt. Aber dennoch ist der beschriebene Wanderweg zumindest auf einem Teilstück wohl interessanter zu laufen als der Weg entlang der Straße.
An der Stelle wo man auf die Hauptstraße trifft, ist eine Brücke über den Finowkanal. Das ist eine moderne Art von Zugbrücke. Kommen irgendwelche Sportsegelboote oder ähnliches und wollen unter der Brücke hindurch, dann kann die angehoben werden.
Ein interessantes Stück moderner Brückentechnik. Von diesem Punkt aus geht es rund 200 Meter ortsauswärts weiter und schon hat man den Bahnhof Niederfinow erreicht. Von hier aus gelangt man dann mit der Bahn wieder zurück in die Zivilisation, für die meisten wohl in Richtung Eberswalde und dann von dort aus weiter nach Berlin.
Die Wanderstrecke ist insgesamt etwas über 16 Kilometer lang. Verpflegungspunkte gibt es im Kloster Chorin und am Schiffshebewerk. Was unterwegs selten zu finden ist, sind Sitzgelegenheiten. Außer der Bank in Liepe war da nicht viel zu finden. Rein für die Wanderung, also ohne Besichtigung von irgendwas, sollte man ca. 3 – 4h einplanen. Gerade auch dieser Urwaldcharakter im Naturschutzgebiete Plagefenn hat etwas einmaliges und das sollte man sich ruhig mal gönnen. Bitte auch beachten, daß auf dem Abschnitt zwischen Schiffshebewerk und der Ortschaft Niederfinow man komplett unter freiem Himmel läuft. Je nach Witterung kann also eine Mütze oder so nicht schaden, auch in Hinsicht auf Sonnenstich und Sonnenbrand.
Ansonsten ist das aber auf jeden Fall eine sehr schöne Tour, die mit dem Kloster Chorin und dem Schiffshebewerk Niederfinow auch noch zwei sehr bemerkenswerte Ausflugsziele miteinander verbindet.