Wenn Schiffe größere Höhen zu überwinden haben, wird vielfach auf Schleusen gesetzt. Damit werden Höhenunterschiede ausgeglichen. Doch manchmal kommen auch Schiffshebewerke zum Einsatz. Das älteste noch in Betrieb befindliche Schiffshebewerk Deutschlands ist das Schiffshebewerk Niederfinow.
Im Grunde ist so ein Schiffshebewerk eine Art große Badewanne. Da fährt das Schiff rein und dann wird die gesamte Badewanne mit dem Schiff hochgezogen oder runtergelassen und danach fährt das Schiff wieder raus.
Das Schiffshebewerk Niederfinow wurde zwischen 1927 und 1934 gebaut, wobei die ersten Planungen bereits aus dem Jahre 1906 stammen. Aber dann kam noch der erste Weltkrieg dazwischen und diese und jene technische Weiterentwicklung und so verschob sich das ganze Projekt.
Seit 1934 ist das Schiffshebewerk Niederfinow nun in Betrieb und stößt inzwischen an seine technischen Grenzen. Daher befindet sich direkt daneben das neue Schiffshebewerk Niederfinow Nord im Bau, daß dann das alte Schiffshebewerk ablösen wird. Nach Fertigstellung des neuen Schiffshebewerks bleibt das alte aber erhalten und kann dann wohl bei Ausfällen oder Überlastung des neuen Schiffshebewerks genutzt werden.
Und weil es nicht so viele Schiffshebewerke in Deutschland gibt, ist das in Niederfinow auch ein Besuchermagnet. Rund 150.000 Besucher kommen hier jährlich hin.
Anreise zum Schiffshebewerk Niederfinow:
Wer mit der Bahn anreisen möchte, fährt der Bahn nach Niederfinow und läuft dann quer durch den Ort bis zum Schiffshebewerk, das sich am anderen Ortsende befindet. Oder man fährt bis Chorin mit dem Zug, besichtigt dort das ehemalige Kloster Chorin und macht dann eine Wanderung nach Niederfinow. Wer mit dem Auto anreist, findet direkt am Schiffshebewerk ausreichend Parkplätze.
Besichtigung des Schiffshebewerks Niederfinow:
Um das Schiffshebewerk zu besichtigen, benötigt man eine Eintrittskarte, die 3 € kostet. Die kann entweder an einem Automaten oder im WSV-Infopoint erworben werden. An beiden Stellen ist nur Barzahlung möglich. Danach geht man auf der anderen Straßenseite durch ein Drehkreuz und dann führt ein langer asphaltierter Weg nach oben. Oben angekommen, führt ein breiter Fußweg einmal um das Schiffshebewerk herum, bis man an der anderen Seite zur ausgestellten Treidellok kommt.
Es gibt diverse Schilder auf denen man Wissenswertes zum Schiffshebewerk erfährt. Da das Schiffshebewerk noch in Betrieb ist und regelmäßig genutzt wird, ist die Chance sehr groß mitzuerleben wie ein Schiff nach oben oder unten gebracht wird.
Auch gibt es Anbieter von Schiffstouren vor Ort, sodaß man auch selbst mit einem Schiff so eine Fahrt im Schiffshebewerk miterleben kann.
Ansonsten sollte man für die Besichtigung des Schiffshebewerks ca. 45 Minuten einplanen, dazu noch etwas Zeit für den Infopoint, wo man zahlreiche Infos rund um das Schiffshebewerk und den Oder-Havel-Kanal bekommt. Unten am Infopoint befinden sich auch diverse Imbissbuden, sodaß man nicht verhungert oder verdurstet.
Nicht nur für Technikfreaks ist eine Besichtigung des Schiffshebewerks zu empfehlen, auch die Aussicht von dort oben über das Land ist sehr reizvoll.