Unweit von Braunschweig befindet sich Wolfenbüttel. Der eine oder andere kennt den Ortsnamen vielleicht weil hier der bekannte Jägermeister-Kräuterlikör produziert wird, doch sonst fällt der Ort eher durch seine Zurückhaltung auf. Dabei hat Wolfenbüttel durchaus einiges zu bieten, z.B. eine sehr schöne Altstadt.
Steigt man in Wolfenbüttel aus dem Zug, ist von der historischen Altstadt erst einmal noch nichts zu sehen. Doch schon nach wenigen Metern sieht das dann ganz anders aus. Die Altstadt von Wolfenbüttel ist gar nicht so klein, wie man am Anfang denken mag. Die vielen, teils recht schmalen, Straßen und Gassen ergeben schönes Gewirr und bieten einen interessanten Eindruck in die Architektur vergangener Jahrhunderte.
Da Wolfenbüttel im Krieg sehr gut wegkam und nur sehr wenige Zerstörungen aufwies, ist das Stadtzentrum zu sehr großen Teilen noch original erhalten. Die meisten Gebäude sind von ihren Eigentümern auch mustergültig saniert worden. Gerade um den Stadtmarkt herum finden sich viele schöne Gebäude, die teilweise in ihrer Bauweise etwas skurril wirken, wenn sie z. B. wie eine Art Dach über eine Gasse hinwegführen.
Am Rande der Altstadt liegt „Klein Venedig“, ein Teil der Altstadt in dem der Rest eines ehemals weit verzweigten Grachtensystems noch erhalten ist. Genutzt werden diese Wasserläufe aber heutzutage nicht mehr, sehen aber immer noch sehr schön aus und sind auch ein beliebtes Fotomotiv.
Ebenfalls sehr sehenswert ist das auf dem Marktplatz stehende Denkmal, das Herzog August II. zu Braunschweig-Lüneburg und Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel zeigt. Entgegen üblicher Darstellungsweisen ist der einstige Regent von Wolfenbüttel nicht reitend, sondern neben seinem Pferd stehend zu sehen.
Zwei weitere sehenswerte Bauten befinden sich etwas abseits der Altstadt. Das eine davon ist das Residenzschloss, das heute zu großen Teilen von einer Schule genutzt wird. Ein Museum ist aber außerdem drin integriert.
Das zweite Gebäude beherbergt die umfangreiche Herzog August-Bibliothek, die der o.g. Herzog gegründet hat. Das Gebäude der Bibliothek stammt aber aus dem 19. Jahrhundert, nachdem die mehreren tausend Dokumente mehrmals an verschiedenen Orten gelagert waren.
Wer sich nach Wolfenbüttel begibt, bekommt dort also einiges zu sehen und man sollte sich durchaus 3-4 Stunden Zeit nehmen um sich alles anzuschauen. Bei einem Besuch der Bibliothek und des Museums im Schloss kann man auch nochmal mehr Zeit einplanen.
Ein Besuch der kleinen Stadt nahe Braunschweig ist auf jeden Fall empfehlenswert und kann einen schönen Tagesausflug darstellen.