Märchenhaft: Die Saalfelder Feengrotten

Saalfelder FeengrottenEines der wohl beliebtesten Ausflugsziele in der DDR waren die Saalfelder Feengrotten. Und auch heute noch sind selbige ein sehr beliebtes Ausflugsziel in Thüringen. Immerhin rund 160.000 Menschen kommen alljährlich nach Saalfeld um sich in eine märchenhafte Untertagewelt entführen zu lassen.

Dort wo sich heute die Feengrotten befinden war im Spätmittelalter eine Alaunschieferabbaustätte. Die hat sich aber irgendwann nicht mehr gerechnet und so wurde im 18. Jahrhundert der Bergbau dort eingestellt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden eher zufällig die Grotten wiederentdeckt. 1914 eröffnete man dort ein Schaubergwerk, daß später noch um eine Heilquelle ergänzt werden sollte. Dazu kam es aber nicht mehr. Durch Probebohrungen der Wismut AG floß das Heilwasser auch weitestgehend woanders hin ab. Aber die Feengrotten blieben erhalten und erfreuen sich breiter Beliebtheit.

Die Feengrotten liegen am Stadtrand von Saalfeld. Um dorthin zu gelangen nutzt man am besten den den Bus der Linie A in Richtung Gewerbegebiet. Der verkehrt ca. alle 30 Minuten und eine Einzelfahrt kostet 1,50 €. Ansonsten gibt es auch Parkplätze vor Ort. Hinweis: auf dem Caravanparkplatz gibt es auch kostenpflichtige Ladesäulen für Elektroautos! Man kann natürlich aus der Innenstadt auch zu Fuß zu den Feengrotten laufen, das sind ca. 1,5 km.

Saalfelder Feengrotten

Die Feengrotten haben insgesamt mehr zu bieten als nur die eigentliche Grottenanlage. Dazu gehören noch das Erlebnismuseum Grottoneum im ehemaligen Quellenhaus und der Abenteuerwald Feenweltchen, der sich in erster Linie an Kinder richtet und nur in der wärmeren Jahreszeit geöffnet hat.

Schaubergwerk Feengrotten

Saalfelder FeengrottenDas Schaubergwerk selbst kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Neben der allgemeinen Führung gibt es aber auch noch verschiedene Themenführungen. Die Führungen dauern ca. eine Stunde. In der Hauptsaison finden die Führungen alle 20-30 Minuten statt, je nach Bedarf, in der Nebensaison sind es weniger Führungen pro Tag.

Saalfelder FeengrottenAm Einlass zum Bergwerk bekommt jeder einen ärmellosen Schutzkittel, denn es kann halt von oben tropfen. Das Wasser kann dann rostige Flecken auf der Kleidung hinterlassen, die nicht immer wieder richtig rausgehen. Daher sollte man nicht unbedingt die besten Sachen anziehen, wenn man die Feengrotten besichtigen möchte. Auch ist festes Schuhwerk angeraten und man sollte bei der Kleidungsauswahl beachten, daß es unter Tage immer zwischen 5 und 10 Grad sind.

Die Gänge sind zudem sehr schmal und somit definitiv NICHT für Kinderwagen oder Rollstühle geeignet. Auch müssen mehrmals Treppen auf- und abgestiegen werden. Die Feengrotten sind nicht barrierefrei!

Saalfelder Feengrotten

In der ersten Grotte, der blaugrünen Grotte, erfährt man etwas zum Alaunschieferabbau. Dabei kommt man auch an der heutigen Heilgrotte vorbei. Danach gehts an der Barbaragrotte vorbei in die Münzelburggrotte. Dahinter liegt die Wunschgrotte, ein ehemaliger Wetterschacht. Der hatte die Aufgabe die verbrauchte Luft abzuleiten und neue Frischluft zuzuführen.

Saalfelder Feengrotten

Danach kommt dann eines der Highlights der Feengrotten, die drei Quellgrotten: die linke Quellgrotte, die mittlere Quellgrotte und die rechte Quellgrotte. Sie grenzen alle drei direkt aneinander und sind vom gleichen Raum aus zu besichtigen. Hier muß man einfach mal alles auf sich wirken lassen. Das sieht alles so toll aus und wenn man dann bedenkt, daß dies alles die Natur erschaffen hat und es sich immer weiter verändert, das ist schon beeindruckend.

Saalfelder Feengrotten

Saalfelder Feengrotten

Insbesondere die mittlere Quellgrotte hat so viel zu bieten. Wer genau hinschaut und seiner Phantasie etwas Auslauf gönnt, der entdeckt dort sicher auch eine Eule und einen Bären und vielleicht noch sehr viel mehr.

Saalfelder Feengrotten

Von den Quellgrotten aus geht es einige Minuten durch ganz enge Gänge. Da ist dann auch mal Kopf einziehen angesagt, denn die Gänge sind nicht nur eng, sondern an vielen Stellen auch nur 1,70 Meter hoch. Wer eher die Figur von Montserrat Caballé hat, dürfte Probleme haben durch die Gänge durch zu kommen. Wenn man es aber dann irgendwann geschafft hat, dann steht von vor der letzten Grotte, dem sogenannten Märchendom. Und dann steht man da ist einfach nur hin und weg was die Natur so alles schaffen kann ohne menschliche Hilfe. Das sollte man, ebenso wie die Lichtshow, einfach in Ruhe auf sich wirken lassen.

Saalfelder Feengrotten

Danach gehts wieder nach draußen, genau gesagt in den Brunnentempel. Da kann man das sogenannte Gralswasser verkosten, das sehr eisenhaltig ist.

Heilstollen

In den Feengrotten gibt es einen separaten Heilstollen. Zu bestimmten Zeiten kann man dort für zwei Stunden die äußerst saubere Luft einatmen. Den dafür benötigten Schlafsack kann man sich entweder selbst mitbringen oder vor Ort ausleihen. Die Luft in dem Heilstollen ist dreimal sauberer als in einem OP-Saal und absolut staub- und keimfrei. Wer also vielleicht auch Atembeschwerden hat, kann hier mal etwas entspannen und für seine Gesundheit tun.

Erlebnismuseum Grottoneum

Grottoneum

GrottoneumDirekt gegenüber vom Brunnentempel ist das Quellenhaus. Neben einer Gaststätte befindet sich darin das Erlebnismuseum Grottoneum. Die Eintrittskarte für das Grottoneum muß man extra kaufen, es gibt aber vergünstigte Kombitickets wo Feengrotten und Grottoneum gemeinsam drin sind.

GrottoneumWenn man es durch die Drehtür am Eingang geschafft hat, der Scanner dort hatte mit dem ausgedruckten Onlineticket etwas Probleme, dann kommt man in ein sehr modern gestaltetes Museum, wo man sich ausführlich über den Bergbau vor Ort, die gefundenen Gesteinsarten und die Geschichte der Feengrotten informieren kann. Das Grottoneum ist gerade auch für Familien mit Kindern zu empfehlen, denn dort kann man vieles anfassen und ausprobieren, was es leichter macht, daß es Kindern dort nicht langweilig wird.

Abenteuerwald Feenwäldchen

In den Sommermonaten hat zudem noch der Abenteuerwald Feenwäldchen geöffnet. Da können sich Kinder in der Natur austoben, vieles ausprobieren und spielen und sind so recht gut beschäftigt. Das hat für die Eltern dann den Vorteil, daß die Kindern abends schneller einschlafen. 😉

Saalfelder Feengrotten

Wie viel Zeit sollte man in den Saalfelder Feengrotten einplanen?

Die Führungen durch die Feengrotten selbst dauern ca. eine Stunde. Für das Grottoneum sollte man ca. 30-45 Minuten Zeit mitbringen, je nachdem wie intensiv die Kinder (und natürlich auch die Erwachsenen) verschiedene Dinge ausprobieren wollen. Das Feenwäldchen war zum Besuchszeitraum noch geschlossen, aber hier dürften Kinder sich wohl doch eine ganz Weile austoben können und wollen, also ruhig auch nochmal eine Stunde oder länger einplanen. Betätigung in der freien Natur hat ja noch nie wirklich geschadet.

Im Umfeld gibt es z.B. noch eine 2,5 km lange Wanderroute und an der Straße zu den Feengrotten liegt der Werksverkauf der Rotstern-Schokoladenfabrik.

Saalfelder FeengrottenWer am Einlass Zeit sparen möchte, kann seine Eintrittskarten bequem bis zu einen Tag vorher online kaufen. Bezahlung mittels Kreditkarte oder Paypal ist möglich. Dann einfach ausdrucken und vorzeigen. Der Vorteil: man kann genau aussuchen an welcher Führung man teilnehmen möchte und stellt so sicher, daß man zu der Wunschzeit auch noch Plätze bekommt.