In der Nähe von Schönebeck (Elbe) liegt Pömmelte. Ein ganz kleiner Ort, auf der Landkarte auch nur schwer zu finden. Und ganz in der Nähe von Pömmelte hat von vor einigen Jahren bei Luftaufnahmen etwas entdeckt, daß sich als Kreisgrabenanlage herausstellte. Das ist ein altes Ringheiligtum, dessen Entstehung wohl zum Ende des 3. Jahrtausends vor Christus festzulegen ist. Mit anderen Worten: das Ringheiligtum ist ca. 4.000 Jahre alt! Damit ist es ungefähr so alt wie die Himmelsscheibe von Nebra.
Das Ringheiligtum erfüllte damals mehrere Funktionen zugleich. Es war Stätte ritueller Veranstaltungen, Opferstätte (auch Menschenopfer!), hatte eine Kalenderfunktion und war Treffpunkt der Gemeinschaft, die dort herum wohnte.
Schaut man sich das wieder aufgebaute Ringheiligtum etwas näher an, findet man dort an verschiedenen Stellungen in dem Kreis Öffnungen. Die sind aus ganz bestimmten Stellen dort angebracht, denn wenn dort die Sonne durchschien, wusste man, daß es Zeit war die Felder zu bestellen u. ä. In der damaligen Zeit hatten die Menschen noch keine Schriftsprache und so behalf man sich mit solchen Bauten und Zeichnungen. Die auf den Holzstelen angebrachten Symbole wurde in dieser und ähnlicher Form an anderen Stellen gefunden und dürften so wohl auch in Pömmelte Verwendung gefunden haben, auch wenn man bezüglich der Bedeutung noch nicht alles weiß.
Wo man bestimmte Funde gemacht hat, sind Betonplatten im Boden zu finden, auf denen es nähere Erläuterungen gibt was dort genau gefunden wurde.
Das Ringheiligtum Pömmelte ist eine Freiluftanlage, also das ganze Jahr über zugänglich ohne spezielle Öffnungszeiten und der Eintritt ist frei. Ein kleiner Weg führt von der Hauptstraße, die Schönebeck (Elbe) und Barby verbindet, zu der Anlage. Dort gibt es einen kleinen Parkplatz. Die Kreisgrabenanlage kann man betreten und sich dort in Ruhe umschauen. Wer sich die Anlage mal von oben in der Gänze anschauen möchte, kann dies von einem dort aufgestellten Holzturm aus tun, der aber nicht barrierefrei ist. Ein Blick von dort oben macht aber erstmal die riesigen Ausmaße der Kreisgrabenanlage wirklich deutlich.
Für die Besichtigung der Anlage sollte man ca. 20 Minuten Zeit einplanen. In den Monaten April – Oktober gibt es zudem einstündige Führungen, bei denen man etwas tiefer in die Geschichte einsteigen kann.