Die Wegstrecke von Rüdesheim nach Aßmannshausen hatte ich hier beschrieben. Aßmannshausen ist ein kleines Dorf, das aber auch schon bessere Zeiten sah. Hier sollte man jedoch die Gelegenheit nutzen sich zu stärken, denn der kommende Abschnitt hat es in sich.Zuerst läuft man entlang der Bahnstrecke Richtung Westen. Der Ort endet schnell und der betonierte Pfad geht plötzlich recht steil nach oben. Bei sommerlichen Temperaturen kommt einem das zudem noch steiler vor.
Nun windet sich der Weg in Serpentinenform Stück für Stück nach oben. Man entfernt sich eigentlich nicht wirklich von Aßmannshausen, steigt nur immer höher und höher. Dabei bekommt man immer mehr vom Rheintal mit seinen Burgen zu sehen und gäbe es zwischen Rüdesheim und Aßmannshausen nicht diese Biegung im Fluß könnte man noch sehr viel weiter schauen. Fast ganz oben angekommen, gibt es auch einen Rastplatz, wo man erst einmal verschnaufen kann. Das ist für die meisten sicher auch gut nötig. Einige Meter weiter dann eine Weggabelung und einer der wenigen vernünftigen Wanderwegweiser den man auf der Strecke sieht. Diesbezüglich hinkt die Region doch mächtig hinterher, obwohl die Anbringung selbiger eigentlich keine Unsummen verschlingen dürfte.
Normalerweise kann man hier einen großen Bogen nach links machen, aufgrund der Temperaturen an meinem Besuchstag habe ich aber die direkte Strecke gewählt. Auch so sind es von dort aus immer noch 7,1 Kilometer bis zum Niederwalddenkmal. Der Weg geht kurz geradeaus weiter und macht dann einen Schwenk nach rechts wobei man kurzzeitig am Rand eines kleinen Waldstreifens in den Schatten eintaucht.
Aber das währt auch nur kurz und schon ist man wieder unter freiem Himmel und umgeben von Weinstöcken. Dafür sieht man jetzt den Rhein nicht mehr, befindet man sich doch nun hinter den Weinbergen. Nächste Station, die man nun erreicht ist das Weingut Robert König. Hier geht man geradeaus und gelangt dann, zwischen Weinstöcken hindurch nach Aulhausen, ein weiterer Rüdesheimer Ortsteil. Das kleine Dorf wirkt recht verschlafen. Eine Gaststätte sowie eine Weinstube hatten bei meinem Besuch geschlossen.
Gleich in der Ortsmitte geht man rechts den Berg hoch und auch wenn die Ausschilderung mal wieder zu wünschen übrig lässt, ist man nun auf dem richtigen Pfad. Vorbei an einem Ponyhof (auch wenn das Leben nicht immer ein selbiger ist), biegt man dort noch einmal rechts ab und befindet sich nun mitten im Wald. Teilweise ist der Wanderweg hier etwas eng, dafür angenehm schattig. Das wird man gerade an heißen Tagen zu schätzen wissen. Die nächsten Kilometer geht es nun weiter bergan, verlaufen kann man sich eher weniger. Der Wanderweg ist leidlich ausgeschildert. Je nach Geschwindigkeit sollte man hier so um die 30-45 Minuten für die Strecke von Aulhausen zum Niederwalddenkmal einplanen, ggf. auch etwas mehr. Der teils etwas holprige Weg, lässt sich dennoch recht angenehm abwandern.
Am Niederwalddenkmal angekommen wird man dann mit einem herrlichen Ausblick entschädigt, den man sich wirklich nicht entgehen lassen sollte. Für die Strecke von Aßmannshausen zum Niederwalddenkmal sollte man ruhig etwas mehr Zeit einplanen, denn die teils recht steilen Abschnitte zehren an den Kräften. Mit 2,5-3 h sollte man also kalkulieren. Trotz der Widrigkeiten (schlechte Ausschilderung, erste Hälfte wenig bis kein Schatten, teils recht steil) lohnt sich dieser Wanderweg auf jeden Fall.