Bei dem Begriff Villa denkt man an ein kleineres oder mittelgroßes Haus, doch bei der Villa Hügel handelt es sich faktisch um ein ausgewachsenes Schloss. Das 1870 – 1873 errichtete Gebäude, entstand für die Familie des Industriellen Alfred Krupp, der mit dem Adel nicht so viel am Hut hatte und es deshalb „Villa“ nannte, anstelle „Schloss“.
269 Zimmer mit insgesamt 8100 qm Wohnfläche standen dem Industriellen Krupp und seiner Familie zur Verfügung. Dazu gehörte ein Park mit teilweise bis zu 150 ha Gesamtfläche. Viele der Parkflächen wurden inzwischen wieder abgegeben, der jetzige Hügelpark umfasst allerdings immer noch 28 ha.
Wer die Villa, die inzwischen von einer Stiftung verwaltet wird, besuchen möchte, der kann entweder per Auto anreisen (Parkplätze sind vorhanden) oder aber mit der S6 bis zum Haltepunkt Essen-Hügel, den Krupp extra errichten ließ und der einen separaten Zugang zum Gelände hatte, den nur er nutzen durfte. Vorbei am Kassenhäuschen gelangt man über gut ausgebaute Wege zu der imposanten Villa.
Nur ein Teil der Zimmer der Villa Hügel kann man besichtigen, doch auch das reicht schon um sich zu überzeugen wie die Familie Krupp einst residierte. Wer sich die Villa Hügel anschauen möchte, der sollte Zeit mitbringen. Möchte man sich sämtliche frei zugänglichen Räume und die dort ausgestellten Exponate ausführlich anschauen, vergehen zwei Stunden ganz schnell.
Viel lernt man bei einer Besichtigung auch über Krupp als Unternehmen und auch über die Geschichte der Industrieellenfamilie Krupp. Wer weiß schon, daß die drei Ringe im Firmenlogo drei Eisenbahnradreifen darstellen sollen? Die dunkle Wandtäfelung in vielen Räumen lässt diese zwar etwas düster erscheinen, dennoch wirkt dies in dieser Form recht edel.
Die Räume der Villa Hügel werden teilweise auch für Konzerte genutzt. Früher fanden hier auch Staatsempfänge statt, denn die repräsentativen Räumlichkeiten waren dafür sehr gut geeignet. Ein Besuch hier ist auf jeden Fall zu empfehlen.Wer die Villa Hügel besichtigen möchte, kann dies täglich außer montags zwischen 10 und 18 Uhr tun. Dafür werden 5 € Eintritt fällig. Kinder bis 14 Jahre zahlen keinen Eintritt. Zeit sollte man jedenfalls genügend mitbringen und es ist schon erstaunlich welch ein Kleinod sich hier mitten im Ruhrgebiet findet.