Sie ist eine der bekanntesten Burgen Deutschlands: die Wartburg. Hier fand der berühmte Sängerkrieg statt, den Richard Wagner später in seine Oper „Tannhäuser“ integrierte, Martin Luther übersetzte hier die Bibel ins Hochdeutsche und auch das erste Treffen der studentischen Burschenschaften fand 1817 hier statt.
Die Wartburg liegt am Stadtrand von Eisenach und ist schon von weitem zu sehen. Wer sie besuchen will, hat mehrere Möglich hinzugelangen. In der Regel kann man der ausgeschilderten Route folgen und so ab der Innenstadt zu Fuß zur Wartburg gelangen. Dafür sollte man ca. 30 Minuten einplanen. Mit dem Auto kann man auch anreisen, unterhalb der Wartburg befindet sich ein kostenpflichtiger Parkplatz (5 € pro Auto als Tageskarte). Von dort aus kann man zu Fuß (ca. 500 Meter) zur Wartburg gelangen oder nutzt einen der Pendelbusse, was sich gerade für ältere Menschen anbietet.
Speziell für Kinder gibt es die Möglichkeit einen Stück des Wegs auf einem Esel zu reiten. Das wird erfahrungsgemäß von vielen Familien mit kleineren Kindern auch gerne angenommen. Die Eselstation gibt es bereits seit 1900 und ich kann mich erinnern als ca. fünfjähriger auch auf so einem Esel hinauf zur Wartburg geritten zu sein. Lang ist es her.
Der Weg hinauf ist teilweise etwas steil, doch schnell bewältigt. Damals hat man die Burgen ja eher so gebaut, daß potentielle Angreifer es schwer haben sie anzugreifen, an spätere Touristenscharen hat da niemand gedacht.
Oben angekommen, hat man einen sehr schönen Ausblick über Eisenach und den Thüringer Wald, vorausgesetzt natürlich, das Wetter spielt mit. Bei meinem Besuch war es der Fall.
Viel zu sehen bekommt man in den zahlreichen Räumlichkeiten der Wartburg. Nicht nur Luther hat hier seine Spuren hinterlassen. Bekannt geworden ist die Wartburg auch durch ihre ehemalige Bewohnerin die Heilige Elisabeth von Thüringen, eine ungarische Königstochter.
Wer sich alles genau anschauen möchte, der kommt um eine führung nicht herum, denn rund 3/4 der Räume sind nur mittels einer Führung zu besichtigen. Die dauert ca. eine Stunde und beginnt in den ebenerdigen Räumen und endet im Festsaal unter dem Dach der Burg. Lediglich die Lutherstube und das Museum der Wartburg sind auch ohne Führung zu besichtigen. Von daher halte ich eine solche Führung durch die Wartburg für unabdingbar, wenn man den Weg darauf schon mal gemacht hat. Man würde ansonsten wirklich viel verpassen.
Die Führungen starten je ca. alle 10-15 Minuten, je nach Besucheraufkommen. Auf der gekauften Eintrittskarte steht drauf, wann die Führung beginnt zu der man zugehört.
Auf dem Burggelände befindet sich auch ein Café wo man sich vorher oder nachher stärken kann. Ich selbst war aber nicht drin und kann dazu weiter nichts sagen. Der Südturm der Wartburg kann erklimmt werden, hierfür zahlt man allerdings separat 50 Cent. Bei ansonsten 9 € Eintritt inklusive Führung ist das schon ein wenig unverschämt.
Wieviel Zeit sollte man einplanen für einen Besuch der Wartburg?
Die Führung dauert ca. eine Stunde, dazu kommen die Lutherstube und das Museum. Dafür sollte man nochmal ca. 30-40 Minuten einplanen. Das Außengelände ist, je nachdem ob man auch den Südturm besteigen möchte, in ca. 20 Minuten abgearbeitet. Alles in allem kommt man mit ca. 2 – 2,5 h Aufenthaltsdauer gut hin.
Eintrittspreise der Wartburg
Ausstellung und Freigelände (ohne Führung)
Erwachsene = 5,00 €
Schwerbehinderte = 4,00 €
Schüler und Studenten = 3,00 €
Palasführung, Ausstellung und Freigelände
Erwachsene = 9,00 €
Schwerbehinderte = 7,00 €
Schüler und Studenten = 5,00 €
Familienkarte = 21,00 €
Fotogenehmigung = 5,00 €
Besteigung Südturm = 0,50 €
Parkgebühren für PKW = 5,00 €
Bitte beachten: die Räume der Wartburg sind nicht barrierefrei. Für Personen im Rollstuhl ist eine Besichtigung nicht wirklich möglich. Für Inhaber der Thüringen-Card ist der Eintritt inklusive Führung kostenlos.
Öffnungszeiten der Wartburg
Die Wartburg hat täglich geöffnet.
April bis Oktober:
Führungen: 8:30-17:00 Uhr
Schließung des Burgtores: 20:00 Uhr
November bis März:
Führungen: 9:00-15:30 Uhr
Schließung des Burgtores: 17:00 Uhr
Wer in Thüringen unterwegs ist, sollte sich einen Besuch der Wartburg nicht entgehen lassen. Es lohnt sich wirklich, auch wenn die Eintrittspreise und etwaigen Zusatzkosten (Parkgebühren, Fotogebühr) doch recht heftig sind.