Deutschlandweit zählt Rothenburg ob der Tauber wohl zu den bekanntesten Orten in Deutschland und hat dieses ihrer komplett erhaltenen mittelalterlichen Innenstadt zu verdanken. Geht man durch die Straßen und Gassen dieser ca. 60 km westlich von Nürnberg gelegenen Stadt, dann weiß man auch sofort weshalb das so ist und weshalb die Triebwagen stündlich neue Touristenscharen nach Rothenburg bringen.
Im zweiten Weltkrieg wurden rund 40 % der historischen Innenstadt zerstört, später aber – auch mit Spenden aus Amerika – wieder originalgetreu aufgebaut. Daher kann man sich jetzt wieder in eine längst vergangene Zeit zurückversetzen, während man durch die Stadt bummelt.
Wer nach Rothenburg ob der Tauber kommt, der sollte sehr viel Zeit mitbringen. Hier gibt es so viel zu sehen. Die Stadtmauer ist noch weitestgehend komplett erhalten und der Wehrgang auf der Stadtmauer bietet die Möglichkeit sich Rothenburg von oben anzuschauen. Hierbei sollte man beachten, daß die Treppenaufgänge teils sehr steil sind und auch der Wehrgang selbst ist sehr schmal.
Aber den Spaziergang auf dem Wehrgang sollte man unbedingt machen. An mehreren Stellen hat man die Möglichkeit den Wehrgang über eine Treppe zu betreten oder zu verlassen. Damit ist aber auch klar, für gehbehinderte Menschen ist das leider nichts.
Möchte man den Wehrgang komplett ablaufen, sollte man durchaus mal eine gute Stunde dafür einplanen, auch weil man eh immer wieder dazu verleitet wird stehenzubleiben, sich von dem Stadtbild gefangen nehmen zu lassen und das eine oder andere Foto zu machen.
Der einzige Teil ohne Stadtmauer und Wehrgang ist der, welcher direkt an das Taubertal angrenzt. Mit der Stadtmauer schütze man sich eher vor Angriffen aus der Ebene, der zum Taubertal hin abfallende Teil war durch den Hang ausreichend geschützt.
In der Innenstadt von Rothenburg verkehren zwar auch Autos, doch hält sich der Verkehr dort vergleichsweise in Grenzen. Aufpassen sollte man als Fußgänger aber speziell auch im Bereich der Wehrtürme, denn dort ist es recht eng und diese Einfahrten werden auch von den Autos genutzt.
Aufpassen sollten auch Frauen mit hochhackigen Schuhen, denn das hier überall verlegte Kopfsteinpflaster ist dafür nicht wirklich toll als Untergrund geeignet. 😉
Innerhalb der historischen Stadtgrenzen sollte man sich zu Fuß fortbewegen. Busse verkehren hier meines Wissens nach nicht, dafür wäre es an vielen Stellen viel zu eng. Doch ist der historische Stadtkern nicht so groß, daß man das nicht auch zu Fuß bewältigen könnte. Wer Hunger oder Durst bekommt, kann in eines der zahlreichen Restaurants einkehren, die sich dort in den alten Häusern angesiedelt haben.
Wenn das Wetter mal nicht so toll ist um draußen rumzulaufen, dann gibt es auch noch einige Museen in der Stadt, z.B. das Kriminalmuseum wo die Rechtsgeschichte des Mittelalters sehr schön aufbereitet präsentiert wird. Für Weihnachtsfans ist sicher auch noch das Weihnachtsdorf mit dem Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfahrt. Der Übergang von Kitsch zu Kunst ist dort sehr fließend.
Ich selbst war lediglich fünf Stunden vor Ort, bevor ich wieder zum Zug musste. Man kann aber viel mehr Zeit dort verbringen, ohne sich zu langweilen. Wer also mal ein Reiseziel für ein romantisches Wochenende sucht, der sollte Rothenburg ob der Tauber mit in die nähere Auswahl einbeziehen. Weitere Fotos, die sicher Lust machen das kleine Städtchen einmal zu besuchen, finden sich hier bei Google+.